FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte auch in der
neuen Woche im Abwärtssog gefangen bleiben. Denn der historische
Jahres-Fehlstart an den Börsen hallt noch nach und weckt böse
Erinnerungen an das Krisenjahr 2008 - auch wenn der Leitindex Dax
Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank ergänzte, dass
insgesamt Kursrückgänge im Dax
VERGLEICH MIT DEM KRISENJAHR 2008
Damit bewege sich der Aktienmarkt womöglich auf dem sehr negativen Pfad des Krisenjahres 2008, meinte der Analyst. Seinerzeit war der Dax im Zuge der Finanzkrise peu a peu abgerutscht und hatte das erste Quartal schließlich mit einem Minus von rund 19 Prozent beendet. Am Jahresende war der deutsche Leitindex sogar um rund 40 Prozent abgesackt.
Doch unter Analysten ist umstritten, ob der Kursverlauf des Jahres 2008 wirklich Rückschlüsse auf die Dax-Entwicklung im laufenden Jahr zulässt. Auch Commerzbank-Experte Hürkamp hat seinen Optimismus noch nicht verloren: "Trotz des anhaltend niedrigen Ölpreises und der Krisensignale aus dem Bankensektor teilen wir nicht den Pessimismus der Aktienmärkte." So werde China dank der Maßnahmen des Staates und der Notenbank wohl einen konjunkturellen Absturz vermeiden. Zudem hält Hürkamp eine Rezession in den USA für unwahrscheinlich, weil dort die Hauspreise stiegen und der Arbeitsmarkt robust sei.
DATEN ZUR US-INDUSTRIEPRODUKTION ZUR WOCHENMITTE
Auch Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba richtete ihren Blick gen Westen: In der neuen Woche sollten am Mittwoch die Daten zur US-Industrieproduktion für Januar mit dazu beitragen, die Rezessionsängste der Marktteilnehmer zu zerstreuen. Gleichzeitig bleibe die Inflation energiepreisbedingt niedrig und befördere weiter den Konsum.
Anleger werden die Wirtschaftsnachrichten der neuen Woche aber auch darauf abklopfen, was sie für die Geldpolitik der Notenbank (Fed) bedeuten. Bereits seit Wochen geht die Sorge um, dass Janet Yellen mit einer zu harten Gangart die Konjunktur abwürgt. Zuletzt hatte die Fed-Vorsitzende zwar vor Wachstumsrisiken gewarnt, sich aber auch zuversichtlich zum Zustand der US-Wirtschaft geäußert. Neue Erkenntnisse über das Vorgehen der Fed erhoffen sich die Investoren auch von dem Protokoll der Notenbanksitzung von Ende Januar, das ebenfalls am Mittwoch veröffentlicht wird.
BEIERSDORF, DEUTSCHE BÖRSE UND ALLIANZ MIT ZAHLEN
Schließlich werden in der neuen Woche weitere Unternehmen ihre
Zahlen vorlegen. Den Anfang macht am Montag der
Automotive-Dienstleister Bertrandt
Zur Wochenmitte stehen dann mit dem Konsumgüterhersteller
Beiersdorf
Am Donnerstag dann blicken die Anleger auf den Versandhändler für
Büroausstattungen Takkt
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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AXC0169 2016-02-12/16:33