FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der entscheidende Impuls im Handel am Devisenmarkt kam am Nachmittag. EZB-Präsident Mario Draghi hatte vor Parlamentariern des Europäischen Parlaments eine weitere Lockerung der Geldpolitik angedeutet. Sollten die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten die Wirksamkeit der Geldpolitik beeinträchtigen oder sollten die Inflationserwartungen durch günstige Ölpreise weiter sinken, werde die EZB zu weiteren Maßnahmen bereit sein, sagte Draghi. Die Aussicht auf ein weiteres Öffnen der Geldschleuse setzte den Euro unter Verkaufsdruck.
Zuletzt hatte die EZB im Dezember den Strafzins für Einlagen der Geschäftsbanken bei der Notenbank erhöht und die Laufzeit des Programms zum Kauf von Wertpapieren verlängert. Vor dem Hintergrund der weiter ungewöhnlich geringen Inflation in der Eurozone erwarten viele Experten bei der nächsten Zinsentscheidung im März neue Maßnahmen. Als wahrscheinlich gelten noch höhere Strafzinsen für Einlagen bei der EZB.
Händler begründeten den schwächeren Euro außerdem mit einer allgemein guten Stimmung an den Finanzmärkten, die für mehr Risikofreude bei den Anlegern gesorgt habe. An den europäischen Börsen gab es zum Wochenauftakt starke Kursgewinne. Der Euro ist daher vorerst nicht mehr als sicherer Anlagehafen gefragt. In der Vorwoche hatten heftige Marktturbulenzen den Eurokurs noch bis in die Nähe der Marke von 1,14 Dollar steigen lassen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse
für einen Euro auf 0,77200 (0,77735) britische Pfund
ISIN EU0009652759
AXC0154 2016-02-15/16:44