Es ist noch gar nicht lange her, da erklärte mir jemand mit verblüffender Logik, dass ein Aktiensparplan eigentlich alternativlos sei. Ginge es mit den Kursen nach oben, wüchse das Vermögen, und ginge es mit dem DAX nach unten, würde man für das gleiche Geld - wie tröstlich - mehr Aktien bekommen. Was sich der schlaue Ratgeber vielleicht nicht vorstellen konnte, war, dass man, wie jetzt geschehen, ganz plötzlich viel mehr Aktien für das gleiche Geld erhält. Ist da nicht etwas faul, wenn man Aktien geradezu nachgeworfen bekommt? Denn der besagte Aktiensparplan geht ja tatsächlich so lange gut, wie sich Aktienmärkte nach einem Kurssturz anschließend wieder erholen. Und in der Vergangenheit, so lehrt uns die Börsengeschichte, hat das ja auch immer geklappt. Ja, wir orientieren uns gerne an dem, was wir schon einmal erlebt haben, und das Internet sorgt dafür, dass wir im Zweifel solche Informationen sofort verfügbar haben. Zumal wir mit der Börsenhistorie zumindest unser Kontrollbedürfnis befriedigen.
Und da es Kursstürze, wie wir sie derzeit erleben, immer noch relativ selten, aber dennoch viel zu oft gibt, versucht man neue Krisen immer mit alten Krisen zu vergleichen. Wie war das noch damals, im Jahre 2008, als sich die Finanzkrise auf dem Höhepunkt befand? Ja, wir blickten in den Abgrund, Lehman ging Pleite, aber wir wurden gerettet. So einfach ist das. Mit diesem Wissen ausgestattet, könnte ein Aktiensparplan gleich einem Uhrwerk fortgesetzt werden. Solange man nicht den Mut verliert.
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