Anzeige
Mehr »
Login
Freitag, 26.04.2024 Börsentäglich über 12.000 News von 687 internationalen Medien
Wie die Revolution der sauberen Energie eine solide Investitionsmöglichkeit bieten könnte
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
marktEINBLICKE
34 Leser
Artikel bewerten:
(0)

Die Weltwirtschaft hat kein geldpolitisches Angebots-, sondern ein massives Nachfrageproblem

Die internationale Geldpolitik hat sicherlich eins geschafft. Mit ihrem unbegrenzten Geldschöpfungsmonopol macht sie jede Art von Banken- und Staatsschuldenkrise unmöglich. Geldpolitisch allmächtig ertränkt man die finanzwirtschaftlichen Sorgen sozusagen in billiger Liquidität. In der Beherrschung konjunktureller Krisen sind Notenbanken jedoch ziemlich ohnmächtig. Denn trotz der freizügigsten Geldpolitik aller Zeiten sind ein Deflationsdruck und eine weltwirtschaftliche Konjunkturabschwächung unverkennbar. Wie kann man für ein zufriedenstellendes weltweites Wirtschaftswachstum sorgen?

Bereits der Blick auf die Renditeentwicklung einer fünfjährigen "Durchschnitts-Staatsanleihe" aus den USA, Japan und Deutschland zeigt, dass die Liquiditätspolitik der Notenbanken eine Staatsschuldenkrise mühelos verhindert.

Und auch im europäischen Bankensektor wird die EZB trotz aktuell steigender Kreditrisiken niemals eine ernste Bankenkrise zulassen. Denn eine nachhaltige Verunsicherung in der Finanzwirtschaft schlägt - das zeigt die Entwicklung nach der Pleite von Lehman - zügig auf die Realwirtschaft durch.

Die finanzwirtschaftliche Pflicht schafft die EZB mühelos, aber nicht die realwirtschaftliche Kür

Realwirtschaftlich versagt die Geldpolitik jedoch dramatisch. Dies signalisieren zunächst die Inflationserwartungen in der Eurozone, die sich auf einem Allzeittief befinden. Es ist absurd: Je liquider die Finanzmärkte, desto größer der Deflationsdruck.

Selbst in den USA gewinnt die US-Konjunkturschwäche an Breite. Die von der University of Michigan ermittelten US-Verbrauchererwartungen haben im Trend bereits merklich nachgegeben. Aber auch das "Straßen-Research", also die Beobachtung alltäglicher Entwicklungen, bestätigt diese Einschätzung. Einer dieser alltäglichen US-Konsumschwächeindikatoren ist der Restaurant Performance Index, der misst, wie hoch die Neigung der Amerikaner ist, essen zu gehen. Dieser Index ist seit Oktober 2015 kräftig eingebrochen.

Auch Corporate America übt sich in Zurückhaltung. Die Investitionsneigung der US-Unternehmen verliert an Fahrt. Die Bruttoanlageinvestitionen haben sich zuletzt im Vorjahresvergleich halbiert. Sicherlich kommt hier auch die Investitionszurückhaltung im US-Öl- und Gas-Sektor zum Ausdruck. Doch tragen auch die sich allmählich eintrübenden Finanzierungsbedingungen für US-Unternehmen - und das bei bislang nur einer minimalen US-Leitzinserhöhung- zur Ernüchterung bei.

Ebenso ist die Investitionsschwäche in den Schwellenländern unverkennbar: Die Anlageinvestitionen in Brasilien und China sind im Vorjahresvergleich kräftig gesunken.

Die deutsche Wirtschaft ist keine Insel der wirtschaftlichen Glückseligkeit mehr

Die Ausstrahleffekte der weltwirtschaftlichen Konjunkturunsicherheit sorgen auch in der Eurozone für Sand im Getriebe. Seit Jahresbeginn hat sich der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe von 53,1 auf aktuell 51 deutlich abgeschwächt und liegt nur noch knapp über der Expansion anzeigenden Schwelle. Die maue Konjunkturstimmung greift mittlerweile auch auf das Dienstleistungsgewerbe über. Die Konjunkturskepsis fordert auch ihren Tribut an den europäischen Aktienmärkten, die sich trotz Bodenbildung weiter nervös zeigen.

Auch Deutschland kann sich dieser Konjunktureintrübung nicht entziehen. Setzt man die ifo Geschäftslage und -erwartungen gemäß den vier Konjunkturphasen zueinander in Bezug, ist die deutsche Wirtschaft auf der Stimmungsebene vom Boom in den Abschwung abgerutscht. Auch wenn die ifo Geschäftslage stabil verläuft, senden die fallenden Geschäftserwartungen beunruhigende Signale aus.

Wie gehen die Notenbanken mit ihrer realwirtschaftlichen Glaubwürdigkeitskrise um?

Dennoch, die Notenbanken sind immer noch der irrigen Meinung, dass sie mit ihren Werkzeugen letztlich die Realwirtschaft beflügeln werden. Verzweifelt vertrauen sie auf ihre Wunderwaffen. Ihr Motto: Viel hilft viel. Da die Nullzinspolitik nicht wirkte, muss die quantitative Lockerung über Anleihekäufe her. Und da diese auch nicht von konjunkturellem Erfolg gekrönt war, werden jetzt negative Leitzinsen ausprobiert. Man verfolgt immer noch den Ansatz, die Kreditkosten zu senken. Man hofft, dass billigste Zinsen Haushalte und Unternehmen veranlassen, Kredite nachzufragen. Und man hofft auch, dass Banken bei negativen Einlagenzinsen bei der EZB - also Strafzinsen - dann doch lieber Kredite vergeben.

Den vollständigen Artikel lesen ...
Großer Insider-Report 2024 von Dr. Dennis Riedl
Wenn Insider handeln, sollten Sie aufmerksam werden. In diesem kostenlosen Report erfahren Sie, welche Aktien Sie im Moment im Blick behalten und von welchen Sie lieber die Finger lassen sollten.
Hier klicken
© 2016 marktEINBLICKE
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.