NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen dürften zu Beginn der neuen Woche den Aktienmärkten in Europa und Asien nach unten folgen. Anleger sind enttäuscht, dass der G20-Gipfel am Wochenende die teils hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllt hat. "Das G20-Treffen ist ereignislos verlaufen und ist unzureichend, um das Sentiment für die Schwellenländer zu drehen", kommentiert die Societe Generale.
Überdies hat die chinesische Zentralbank den Renminbi auf dem niedrigsten Stand seit drei Wochen gefixt, was der Sorge um die chinesische Wirtschaft neue Nahrung gab und die Kurse an den chinesischen Börsen kräftig unter Druck setzte. Nach Börsenschluss in China senkte die People's Bank of China allerdings die Mindestreserveanforderungen für die Banken des Landes, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Daraufhin verringerten die US-Futures ihre Verluste. Eine gute Stunde vor der Startglocke an der Wall Street zeichnet sich eine knapp behauptete Eröffnung ab.
An US-Konjunkturdaten wird am Montag nur der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago veröffentlicht. Volkswirte schätzen, dass der Index im Februar auf 52,0 Punkte von 55,6 im Vormonat gesunken ist.
Anleger suchen Schutz in sicheren Häfen
Dass die Anleger noch nicht wieder Vertrauen in den Aktienmarkt gefasst haben, zeigt sich daran, dass "sichere Häfen" gefragt bleiben. So drücken am Anleihemarkt steigende Kurse die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 3 Basispunkte auf 1,74 Prozent. Auch Gold ist gesucht. Mit 1.127 Dollar werden für die Feinunze etwa 2 Dollar mehr gezahlt als am Freitag zum US-Settlement.
Am Devisenmarkt profitiert der Yen von seiner Rolle als Fluchtwährung. Der Dollar pendelt um die Marke von 113 Yen. Der Euro fällt unterdessen unter die Marke von 1,09 Dollar auf 1,0885 Dollar. Hier verweisen Händler auf Daten aus der EU, die Preisdruck und somit Spielraum für eine neuerliche geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank anzeigten.
Kein Störfeuer kommt vom Ölpreis, der sich nach dem Rücksetzer vom Freitag leicht erholt. Das Barrel WTI kostet 32,85 Dollar und somit 0,2 Prozent mehr als am Freitag.
Gespanntes Warten auf Ausgang des Intel-Steuerstreits
An der Börse steht der Steuerstreit zwischen Intel und den US-Finanzbehörden im Blick der Anleger. Der Entscheid eines Berufungsgerichts könnte für viele Unternehmen der Technologiebranche von Bedeutung sein. Falls Intel sich durchsetzt, könnte allein die Google-Mutter Alphabet Steuervorteile von 3,5 Milliarden Dollar gewinnen. Die Summe ist höher als Googles Steueraufwendungen des Jahres 2015.
Valeant-CEO Michael Pearson wird am Montag nach längerer Krankheit auf seinen Posten zurückkehren. Das Unternehmen teilte am Sonntag überdies mit, dass es die Vorlage seiner Viertquartalszahlen verschieben werde, die eigentlich für Montag geplant war. Die Anleger scheinen davon nicht begeistert; die Valeant-Aktie fällt vorbörslich um 6,7 Prozent.
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.25 Uhr Fr, 17.18 Uhr EUR/USD 1,0885 -0,60% 1,0951 1,0923 EUR/JPY 123,07 -0,58% 123,79 124,41 EUR/CHF 1,0900 -0,07% 1,0907 1,0902 GBP/EUR 1,2732 0,46% 1,2674 1,2701 USD/JPY 113,06 0,03% 113,03 113,90 GBP/USD 1,3860 -0,17% 1,3884 1,3872 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD WTI/Nymex 32,85 31,48 0,21 0,07 Brent/ICE 35,45 35,10 1,00 0,35 METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.227,11 1.222,70 +0,4% +4,41 Silber (Spot) 14,70 14,68 +0,1% +0,02 Platin (Spot) 918,60 913,75 +0,5% +4,85 Kupfer-Future 2,12 2,12 -0,1% -0,00
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/smh
(END) Dow Jones Newswires
February 29, 2016 08:36 ET (13:36 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.