Von Denise Roland
LONDON (Dow Jones)--Der Chairman des britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline habe mit der Suche nach einem möglichen Nachfolger für CEO Andrew Witty begonnen. Chairman Philip Hampton, der sein Amt im vergangenen Mai antrat, habe das Thema Nachfolgeplanung gegenüber einigen Großaktionären zur Sprache gebracht, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person. Die Suche sei in einer frühen Phase und der Board wolle frühestens 2017 einen neuen Chef berufen.
Dass der Konzern mit dem Übergang keine Eile hat, zeigt, wie sehr der Board zögert, an einem für Glaxo kritischen Punkt Unruhe in das Geschäft zu bringen, das sich nach dem milliardenschweren Tauschgeschäft mit dem Schweizer Konkurrenten Novartis weg vom klassischen Pharmabereich hin zu Consumer Health Care und Impfstoffen entwickelt.
Zu den potenziellen internen Kandidaten gehören Abbas Hussain, der das große Pharmageschäft des Konzerns leitet, und die Chefin des Bereichs Consumer Health Care, Emma Walmsley. Über die CEO-Suche hatte zuerst die britische Sonntagszeitung Sunday Times berichtet.
Witty, der seit 31 Jahren im Unternehmen ist, hat seit Amtsantritt als CEO 2008 einige herausfordernde Episoden gemeistert. Unter anderem einen Bestechungsskandal in China, eine vom US-Jusitzministerium verhängte Strafzahlung über 3 Milliarden US-Dollar wegen der illegalen Vermarktung von Medikamenten und der Zurückhaltung von Sicherheitsdaten für die Behörden sowie eine Reihe von Ertragsrückgängen wegen der harten Konkurrenz für das Blockbuster-Medikament Advair gegen Atemwegserkrankungen. Aber der Ausblick des Konzerns hat sich seitdem aufgehellt und Glaxo rechnet 2016 wieder mit Gewinnwachstum.
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February 29, 2016 14:30 ET (19:30 GMT)
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