Ulm (ots) - Grenzen der Ego-Tour
Es war eine Frage der Zeit: An der griechisch-mazedonischen Grenze spielten sich gestern dramatische Szenen ab. Sicherheitskräfte schossen mit Tränengas auf Menschen, die den Grenzzaun aufstießen. Die Eskalation wird sich noch steigern. Wer als Flüchtling bis nach Griechenland gekommen ist, lässt sich von Stacheldraht auf Dauer nicht bremsen. Was sollen Grenzschützer künftig tun, wenn wieder Hunderte die Barrikaden stürmen? Sie in Gefängnissen festsetzen? Ein Blutbad unter Unbewaffneten inmitten von Europa anrichten? Diese Fragen haben all jene nicht beantwortet, die seit Wochen verkünden, die globale Flüchtlingskrise ließe sich durch nationale Absperrungen lösen: Je weiter weg sich die daraus folgende Tragödie abspielt, desto besser. Die "Gruppe der Unwilligen" in der EU wird erkennen müssen, dass ihre Ego-Tour auf Dauer nicht funktioniert. In vielen Ländern ist die Bevölkerung nicht bereit, inhumane Schandtaten zu akzeptieren, mögen Populisten diese noch so laut fordern. Spätestens dann werden alle 28 Staaten in Europa lernen, dass sich große Aufgaben nicht mit Wegducken, sondern nur mit gemeinsamen Strategien bewältigen lassen. Die Kanzlerin hat am Sonntag bekräftigt, dass sie eine europäische Lösung fordert. Wenn weitere Schreckensbilder die EU erreichen, werden die Verweigerer von heute erkennen, dass sie naiv waren, als sie auf eine Blockadelösung setzten.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
Es war eine Frage der Zeit: An der griechisch-mazedonischen Grenze spielten sich gestern dramatische Szenen ab. Sicherheitskräfte schossen mit Tränengas auf Menschen, die den Grenzzaun aufstießen. Die Eskalation wird sich noch steigern. Wer als Flüchtling bis nach Griechenland gekommen ist, lässt sich von Stacheldraht auf Dauer nicht bremsen. Was sollen Grenzschützer künftig tun, wenn wieder Hunderte die Barrikaden stürmen? Sie in Gefängnissen festsetzen? Ein Blutbad unter Unbewaffneten inmitten von Europa anrichten? Diese Fragen haben all jene nicht beantwortet, die seit Wochen verkünden, die globale Flüchtlingskrise ließe sich durch nationale Absperrungen lösen: Je weiter weg sich die daraus folgende Tragödie abspielt, desto besser. Die "Gruppe der Unwilligen" in der EU wird erkennen müssen, dass ihre Ego-Tour auf Dauer nicht funktioniert. In vielen Ländern ist die Bevölkerung nicht bereit, inhumane Schandtaten zu akzeptieren, mögen Populisten diese noch so laut fordern. Spätestens dann werden alle 28 Staaten in Europa lernen, dass sich große Aufgaben nicht mit Wegducken, sondern nur mit gemeinsamen Strategien bewältigen lassen. Die Kanzlerin hat am Sonntag bekräftigt, dass sie eine europäische Lösung fordert. Wenn weitere Schreckensbilder die EU erreichen, werden die Verweigerer von heute erkennen, dass sie naiv waren, als sie auf eine Blockadelösung setzten.
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