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Geldanlage-Brief
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Aktienmärkte - Ende der Korrektur trotz wirtschaftlichen Abschwungs?

Betrachtet man meinen Optimismus der vergangenen Analysen, kann man die Frage stellen, wie ich zu einem derart bullischen Ausblick komme, wenn es zeitgleich um uns herum mit dem Wirtschaftswachstum den Bach runtergeht. Dann antworte ich wie folgt:

Vielleicht kennen Sie bereits die These, dass die Börsenkurse der realen Wirtschaft sechs bis neun Monate vorauslaufen. Bevor sich also ein konjunktureller Auf-/Abschwung in der Wirtschaft anhand der fundamentalen Daten ablesen lässt, zeichnet er sich bereits in steigenden/fallenden Aktienkursen ab – so die Theorie.

DAX begann seinen Abwärtstrend im April 2015

Der DAX markierte sein Hoch am 10. April 2015 bei 12.390 Punkten (siehe linke vertikale Linie im Chart). Am 10. Januar 2016, exakt neun Monate später, stand der Index bei 9.850 Zählern (rechte Linie).

DAX - Chartanalyse

Er verlor in diesem Zeitraum also 2.540 Punkte bzw. 20 Prozent. Stimmt die Theorie, dann weisen diese DAX-Verluste auf eine nachlassende Wirtschaftsleistung (in Deutschland) hin. Dann müsste sich nun in den fundamentalen Daten eine deutliche Schwäche der (deutschen) Wirtschaft abzeichnen. Dazu werfen wir einen Blick auf aktuelle Wirtschaftsdaten, die am Montag und Dienstag dieser Woche veröffentlicht wurden:

Deutsche Wirtschaft mit kontinuierlichem Wachstum in 2015?

Am Montag berichtete das Statistische Bundesamt, dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal 2015 ihren moderaten Wachstumskurs mit einem Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal fortgesetzt hat. Damit wuchs das BIP in 2015 mit jeweils + 0,4 Prozent in den ersten beiden Quartalen und + 0,3 Prozent in den beiden letzten Quartalen des Jahres.

BIP-Wachstumsraten in Deutschland

Somit lässt sich schon einmal feststellen, dass die Wachstumsdynamik im zweiten Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr abgenommen hat.

Wachstumsplus nur dank höherer Staatsausgaben

Und bei genauerem Blick auf das Wachstum im vierten Quartal fällt auf, dass die positiven Impulse vor allem aus dem Staatssektor kamen. So legten zwar zum Beispiel die Ausrüstungsinvestitionen insgesamt um 1,0 Prozent zu, die nicht-staatlichen Ausrüstungsinvestitionen waren allerdings rückläufig. Ohne den Staat hätte es in diesem Bereich also einen Rückgang gegeben.

Und auch von der außenwirtschaftlichen Entwicklung wurde das Wachstum gebremst, weil 1,7 Prozent weniger Waren exportiert wurden als im Vorquartal. Durch einen gleichzeitigen Rückgang der Warenimporte um 0,6 Prozent hatte der Außenbeitrag insgesamt einen negativen Effekt auf das BIP-Wachstum in Höhe von 0,5 Prozentpunkten.

Sechs Monate nach dem DAX-Hoch begann die Wirtschaft zu schwächeln

Mit anderen Worten: Hätte der Staat nicht deutlich mehr ausgegeben – der Staat erhöhte seine Konsumausgaben deutlich um 1,0 Prozent (Stichwort: Flüchtlingskrise) –, wäre die deutsche Wirtschaft Ende 2015 nicht mehr um 0,3 Prozent gewachsen.
Das ohne hohe Staatsausgaben deutlich schwächere vierte Quartal begann im Oktober 2015 und damit rund sechs Monate nach dem Top im DAX. Die These einer frühzyklischen Börse scheint also durchaus zu stimmen.

Stimmungsindikatoren deuten auf anhaltende Schwäche der Wirtschaft hin

Und die konjunkturelle Schwäche dürfte anhalten. Darauf deuten zumindest die jüngsten Stimmungsindikatoren hin. So zum Beispiel der ifo-Geschäftsklimaindex, der am Dienstag veröffentlicht wurde und als wichtigster Indikator für die Stimmung in der deutschen Industrie gilt. Er ist das dritte Mal in Folge gefallen, von 107,3 Punkten im Januar auf 105,7 Punkte im Februar.

ifo-Index

Drei Rückgänge in Folge werden beim ifo-Index von vielen Analysten als konjunktureller Wendepunkt angesehen. Dazu passend fiel der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland von 52,3 auf 50,2 Punkte, womit er nur noch ganz knapp über der Schwelle von 50 Zählern steht, die zwischen Expansion und Kontraktion der Wirtschaft entscheidet.

Zukunftserwartung passt zum weiteren DAX-Verlauf

Übrigens wird bei den Stimmungsindikatoren abgefragt, wie die Manager die Geschäftsentwicklung der kommenden sechs Monate sehen. Und da sie nach den aktuellen Umfragen eine deutlich verschlechterte Entwicklung erwarten, passt die Zukunftseinschätzung zum weiteren Kursverlauf des DAX. Denn der Index notierte zwar am 10. Januar 2016 exakt neun Monate nach seinem Hoch 2.540 Punkte bzw. 20 Prozent tiefer (rechte Vertikale im Chart), er markierte aber erst am 11.02.2016 bei rund 8.700 Punkten sein bisheriges Korrekturtief.

DAX - Chartanalyse

Demnach wäre also gemäß der eingangs genannten Theorie der Tiefpunkt in der Wirtschaftsentwicklung erst in sechs bis neun Monaten nach dem DAX-Tief erreicht. Das wäre also irgendwo zwischen August und November 2016 der Fall.

Warum wir das Tief im DAX dennoch bereits gesehen haben könnten

Die globalen Finanzmärkte haben also offenbar tatsächlich die Wachstumsaussichten frühzeitig neu bewertet, was zu dem Kursrutsch an den Aktienbörsen, und damit auch im DAX, geführt hat. Doch obwohl die wirtschaftlichen Perspektiven düster sind, könnten wir genau aus diesem Grund nun bereits das Tief im DAX gesehen haben. Denn genau wie der DAX vor zehn Monaten ein Hoch im Wirtschaftswachstum angezeigt hat, könnte er nun mit dem Tief vom 11. Februar das Ende des konjunkturellen Schwächephase angezeigt haben und mit weiter steigenden Kursen eine zukünftige, also in sechs bis neun Monaten startende, wirtschaftliche Aufwärtsbewegung vorwegnehmen.

Chart vs. Daten

Damit sind wir an der Kernaussage der heutigen Ausgabe des Geldanlage-Briefs angekommen: Viele Marktteilnehmer sehen zwar charttechnisch eine Basis für steigende Kurse, weil sich aber die Wirtschaftsdaten weiter eintrüben, trauen sie der Kurserholung nicht. Und so verpassen Sie häufig den Einstieg und laufen den Kursgewinnen hinterher.

Auch im „Geldanlage Premium Depot“ haben wir stattdessen stets das große Bild im Auge gehabt und immer wieder darauf hingewiesen, dass wir es im DAX nur mit einer Korrektur zu tun haben, von der man lediglich nicht weiß, wie lange sie läuft. Wir haben daher in die fallenden Kurse kontinuierlich zugekauft. Bleibt es nun beim Ende der Korrektur und steigenden Kursen, sind wir mit hohen Gewinnen dabei. Das hat sich bereits vor einer Woche mit 1.200 Euro Zugewinn ausgezahlt. Doch das war erst der Anfang!

Lassen Sie sich von schwachen Wirtschaftsdaten nicht beirren!

Die Perspektiven für die (deutsche) Wirtschaft sind getrübt und der Abwärtstrend in den Wirtschaftsdaten dürfte sich noch eine Weile fortsetzen. Aus einer aktuellen Studie der Europäischen Handelskammer geht hervor, dass in China in praktisch allen wichtigen Industrien Überkapazitäten entstanden und in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Chinesische Fabriken beschäftigen mehr Personal und betreiben mehr Produktionsanlagen, als eigentlich notwendig wäre. Zwar will China noch in diesem Jahr unter anderem mehr als 1.000 Kohlebergwerke schließen, um Überkapazitäten abzubauen, doch kurz- und mittelfristig wird dies an den aktuellen Problemen nichts ändern. Billige Rohstoffe und Produkte aus China überschwemmen die Weltmärkte, wodurch die Industrien anderer Länder leiden.

OECD und EZB zeigen sich wegen tiefer Ölpreise besorgt

Daher wird nach Ansicht der OECD die Entwicklung der Weltwirtschaft schwächer ausfallen als bislang angenommen. Und das auch, weil die positiven Effekte des niedrigen Ölpreises wohl geringer ausfallen und stattdessen die Risiken einer finanziellen Instabilität „beträchtlich“ sind, wie es die OECD formulierte.
Besorgt zeigte sich auch die Europäische Zentralbank (EZB). Die Währungshüter befürchten, dass der Preisrutsch beim Öl weitere Kreise zieht.

Doch der DAX wird bereits dann einen Boden ausbilden, wenn anschließend die Konjunkturdaten noch eine Weile schwächer ausfallen. Denn der DAX nimmt die wirtschaftliche Entwicklung sechs bis neun Monate vorweg.
Sollte der DAX mit den jüngsten Kursverlusten nicht nur die ABC-Korrektur ausgebildet haben, sondern bald noch ein weiteres Korrekturtief folgen, dann bedeutet dies lediglich, dass auch der konjunkturelle Abschwung noch etwas länger anhalten könnte.
Aktuell sieht es aber charttechnisch eher so aus, als hätten wir das Tief gesehen.


(Quelle: Geldanlage-Brief vom 28.02.2016)

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Sven Weisenhaus

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