Ein Jahr nach dem spektakulären Fund von mehreren Tonnen Falschgold hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen sechs Verantwortliche aus dem Netzwerk der Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF) erhoben. Das erfuhr das Wirtschaftsmagazin "Capital" (Ausgabe 04/2016, EVT 17. März) aus Berliner Justizkreisen.
Der Vorwurf lautet auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug. Die Höchststrafe liegt bei zehn Jahren Haft. Zwischen August 2011 und Januar 2015 hatte die BWF-Stiftung von rund 6.500 Kleinanlegern mehr als 57 Mio. Euro eingesammelt und angeblich in Gold angelegt. Das Geld sollte nach einer festgelegten Frist mit bis 180 Prozent Rendite zurückgezahlt werden. Bei einer großangelegten Razzia mit 120 Beamten an 19 Objekten stellten die Ermittler vor einem Jahr in dem Tresorraum einer Villa in Berlin-Zehlendorf zwar rund vier Tonnen an goldenen Barren sicher. Tests der Bundesbank ergaben allerdings, dass nur 324 Kilogramm echt waren. Das entspricht einem Wert von etwa 11 Mio. Euro. Der Rest war Füllmaterial, hauchdünn mit Gold überzogen - oder mit Farbe besprüht. Mindestens 30 Mio. Euro Anlegergeld sind verschwunden. Nach "Capital"-Informationen haben die Angeschuldigten dazu bislang keine Aussagen gemacht.
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