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MARKT-AUSBLICK/EZB-Sitzung birgt reichlich Enttäuschungspotenzial

Von Benjamin Krieger

FRANKFURT (Dow Jones)--Am Donnerstag dürfte es an den Finanzmärkten spannend werden. Denn an die Sitzung der Europäischen Zentralbank knüpft sich die Erwartung weiterer umfangreicher Lockerungen der Geldpolitik. Ganz offen wird in Analysen, Prognosen und Kommentaren beispielsweise das Pro und Contra von Aktienkäufen durch die EZB diskutiert. Dass die Notenbank die Daumenschraube Strafzins nochmals anzieht und weitere Milliarden in die Anleihemärkte pumpt, ist an den Märkten weitgehend antizipiert und akzeptiert.

Investoren haben sich in den vergangenen Wochen für neue Stimuli der EZB für Inflation, Kreditvergabe und Wachstum positioniert. In den vergangenen drei Wochen hat der DAX um 1.000 Punkte zugelegt. Neben dem gestiegenen Ölpreis dürfte vor allem die Aussicht auf noch mehr Anleihekäufe die Börsen getragen haben. "Wir rechnen mit einer weiteren Senkung des Einlagenzinses um 10 Basispunkte und mit monatlich 20 Milliarden Euro mehr Wertpapierkäufen", sagt Elga Bartsch von Morgan Stanley.

Tritt dieses Szenario ein, dann würde die EZB monatlich für 80 Milliarden Euro Wertpapiere einsammeln. Diese Aussicht hat am Euro-Rentenmarkt eine wahre Kaufwelle losgetreten. Der Bund-Future, ein liquide gehandelter Terminkontrakt auf Bundesanleihen, ist seit Jahresbeginn um 8 Prozentpunkte nach oben geschnellt. Für den eher trägen Rentenmarkt eine erstaunliche Kurs-Rally. Am Montag erreichte der Bund-Future ein Rekordhoch.

Und täglich grüßt der Negativzins 
 

Beinahe täglich neue Rekordtiefstände meldet dagegen der Euro-Geldmarkt, wo sich Banken untereinander kurzfristig Liquidität ausleihen. Der Dreimonats-Euribor, ein wichtiger Benchmarkzins, ist an 33 von 45 Handelstagen in diesem Jahr gefallen, zuletzt auf das Rekordtief von minus 0,215 Prozent. Hier preist man also ein, dass die EZB den Einlagensatz noch weiter ins Negative senkt.

Mit negativen Einlagenzinsen versucht die EZB, die Banken zur Kreditvergabe anzuregen. "Bislang sind die gesenkten Einlagenzinsen nur begrenzt an den Privatsektor weitergegeben worden", sagt Elga Bartsch. Zudem bereiteten die Negativzinsen den Geschäftsbanken Probleme. Kann ein Geldhaus die Kosten aus Negativzinsen nicht an die Kunden weiterreichen, schmälern diese ihren Gewinn. Die EZB könnte daher zumindest kleinere Banken von noch niedrigeren Zinsen ausnehmen.

Und sie könnte darüber hinaus Unternehmensanleihen und unbesicherte Bankenanleihen kaufen. Schwierig dürfte es jedoch bei Aktienkäufen werden. "Die EZB müsste einen Weg finden, nicht die mit dem Aktionärsstatus verbundenen Rechte ausüben zu müssen", sagt Bartsch. Möglicherweise lasse sich dieses Problem lösen, indem die Notenbank statt Aktien börsengehandelte Aktienfonds (ETF) kauft. Auch hier bliebe jedoch noch das Problem der Bewertung von Aktien in der Bilanz der EZB, da Aktien oftmals stark schwanken.

Für Enttäuschung am Donnerstag absichern 
 

Diese Details zeigen vor allem eines: An den Finanzmärkten sind die Erwartungen an die EZB-Sitzung am Donnerstag weit vorausgeeilt. "Die EZB wird Probleme haben, ein großes und in sich stimmiges Paket zu schnüren", warnt Barnaby Martin von der Bank of America-Merrill Lynch. Das Angebot an Unternehmensanleihen, die aus Sicht der EZB in Frage kommen, sei dünn. Die Kreditratings verschlechterten sich zusehends. Barnaby rät Bondinvestoren, sich mittels Kreditderivaten für eine Enttäuschung am Donnerstag abzusichern.

Kann Mario Draghi die Erwartungen nicht erfüllen - und es mehren sich die Stimmen derer, die das befürchten - dann könnte es einen heftigen Ausverkauf risikoreicher Assets wie Aktien, hochverzinste Anleihen oder Anlagen in Schwellenländern geben. Und eine Flucht in sichere Anlagen. Der Goldpreis gibt darauf möglicherweise schon einen Vorgeschmack: Die Feinunze ist in diesem Jahr um gut 200 Dollar gestiegen auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

DJG/bek/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 04, 2016 07:46 ET (12:46 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

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