Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Steigende Ölpreise sorgen am Mittwoch helfen den US-Aktien zu einer moderaten Erholung von den Vortagesverlusten. Der Dow-Jones-Index steigt im frühen Geschäft um 0,4 Prozent auf 17.024 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,3 bzw. 0,1 Prozent zu. Händler mahnen zur Vorsicht, die Ölpreise könnten wie schon am Vortag schnell wieder ins Minus abdrehen. Im Sitzungsverlauf stehen nämlich die offiziellen Lagerbestandsdaten der Regierung für Rohöl an. Analysten erwarten einen Lageraufbau auf Wochensicht von 3,1 Millionen Fass bei gleichzeitiger Abnahme der Benzinvorräte um 1,5 Millionen Barrel.
Der Branchenverband American Petroleum Institute (API) hat in seiner separaten Erhebung am Vorabend laut Kreisen eine wöchentliche Zunahme der Erdöllagerbestände von 4,4 Millionen Fass konstatiert. Es wäre die vierte in Folge.
Öl gibt Richtung vor
Händler sprechen von einer eher "bearishen" API-Vorlage. Auffällig sei, dass die US-Rohölvorräte trotz seit Monaten rückläufiger Zahlen bei den in den USA aktiven Ölförderanlagen weiter stiegen. "Ich sehe, dass alles den Ölpreisen folgt. Öl notiert höher und stützt so das Sentiment", sagt Analyst Richard Perry von Hantec Markets. Während US-Leichtöl der Sorte WTI 1,6 Prozent teurer zu haben ist als zum US-Settlement am Vortag und pro Fass 37,09 US-Dollar kostet, legt der Preis der europäischen Referenzsorte Brent um 1,8 Prozent auf 40,35 Dollar zu.
Positiv werden an der Wall Street die Aufschläge an den europäischen Börsen zur Kenntnis genommen. Dass dort Vorschusslorbeeren auf die wichtige Sitzung der EZB am Donnerstag verteilt würden, komme auch auf der anderen Seite des Atlantiks gut an und festige das Vertrauen in Aktien.
Immerhin erwarten Volkswirte im Konsens eine Senkung des EZB-Bankeneinlagensatzes um weitere 10 Basispunkte sowie ein um rund 15 Milliarden Euro höheres monatliches Ankaufvolumen am Rentenmarkt. Während die Analysten von Edmond de Rothschild Asset Management glauben, EZB-Präsident Mario Draghi könne noch ein paar Asse aus dem Ärmel zaubern, zeigen sich die Volkswirte von Amundi eher skeptisch. Die Notenbank könne nun an die Grenzen ihrer Geldpolitik stoßen, heißt es dort.
Europäer stützen US-Rentenmarkt
Am vermeintlich sicheren Rentenhafen werden nach der Rally des Vortages Gewinne eingestrichen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 4 Basispunkte auf 1,87 Prozent. Dass die Schlüsselrendite unter 1,90 Prozent verharre, liege an europäischen Anlegern, die gerade vor der EZB-Sitzung in US-Anleihen umschichteten. Das Zinsniveau in der Eurozone sei deutlich niedriger als in den USA und könne am Donnerstag weiter fallen, sollte die EZB Ernst machen, heißt es.
Der Euro neigt vor der EZB-Sitzung zur Schwäche und fällt auf 1,0954 Dollar nach Wechselkursen über 1,10 am Vorabend. Die Dollarstärke drückt den Goldpreis auf 1.245 Dollar nach Kursen um 1.263 am Vorabend. Die Erwartung hinsichtlich weiterer Lockerungen der EZB-Geldpolitik seien hoch und eröffneten dem Greenback weiteres Potenzial nach oben, was Gold unattraktiver mache, sagen Marktkenner.
Positive Geschäftszahlen stützen
Unter den Einzelaktien ziehen Valeant Pharmaceuticals um 2,8 Prozent an. Der Pharmakonzern führt Gespräche über die Bestellung neuer Board-Mitglieder. Darunter soll sich auch ein einflussreicher Vertreter des Großaktionärs Ackman Pershing Square Capital Management befinden.
Pfizer löst das Versprechen ein, das der Konzern seinen Anlegern im November gegeben hat: Bis Mitte dieses Jahres sollen eigene Aktien im Wert von 5 Milliarden Dollar zurückgekauft werden. Der Kurs gewinnt 1,3 Prozent.
In der dritten Reihe schießen Blue Buffalo Pet Products um 20,7 Prozent nach oben. Der Hersteller von Haustiernahrung übertraf im vierten Quartal die Erwartungen und lieferte einen starken Ausblick für das laufende Jahr. Für Amplify Snack Brands geht es um 7,9 Prozent nach oben. Auch der Hersteller von "Knabberware" hat die Erwartungen mit seinen Geschäftszahlen sowie der Unternehmensprognose übertroffen.
Der Restaurantbetreiber Darden rechnet für das gerade beendete dritte Geschäftsquartal mit einem Gewinn deutlich über den Konsensschätzungen. Die Aktie legt 2,5 Prozent zu.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.033,58 0,41 69,48 -2,25 S&P-500 1.986,80 0,38 7,54 -2,80 Nasdaq-Comp. 4.657,48 0,19 8,66 -6,99 Nasdaq-100 4.271,36 0,14 5,85 -7,01 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.28 Uhr Di, 17:34 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,0949 -0,29% 1,0981 1,1044 +0,8% EUR/JPY 123,67 +0,12% 123,53 124,30 -3,0% EUR/CHF 1,0969 +0,13% 1,0955 1,0961 +0,8% GBP/EUR 1,2963 +0,30% 1,2924 1,2876 -4,6% USD/JPY 112,94 +0,37% 112,53 112,55 -3,8% GBP/USD 1,4192 -0,00% 1,4192 1,4221 -3,8% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 37,11 36,50 1,67 0,61 -5,2% Brent/ICE 40,44 39,65 1,99 0,79 +1,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.243,88 1.260,00 -1,3% -16,12 +17,3% Silber (Spot) 15,22 15,35 -0,9% -0,13 +10,1% Platin (Spot) 974,20 987,00 -1,3% -12,80 +9,3% Kupfer-Future 2,23 2,22 +0,6% +0,01 +4,5% ===
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March 09, 2016 09:55 ET (14:55 GMT)
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