FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am Nachmittag überraschte die EZB die Finanzmärkte und öffnete die Geldschleusen viel stärker als erwartet. Zunächst reagierte der Euro mit starken Verlusten auf ein Absenken der Leitzinsen und eine Ausweitung der Anleihekäufe durch die Notenbank. Als Notenbankpräsident Mario Draghi dann aber klar stellte, dass vorerst nicht mit weiteren Zinssenkungen zu rechnet ist, drehte die Stimmung am Devisenmarkt. Der Eurokurs schoss umgehend auf sein Tageshoch.
Experten sahen die jüngsten EZB-Beschlüsse kritisch: "Notenbankpräsident Mario Draghi möchte den niedrigen Inflationsraten den Garaus machen und packt die geldpolitische Eisenkeule aus", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Ähnlich äußerte sich Jan Holthusen, Experte bei der DZ Bank. "Im Prinzip hat die Notenbank alles auf den Markt geworfen was sie kann." Seiner Einschätzung nach gehen die Währungshüter an ihre Grenzen und nehmen in Kauf, dass durch die Geldflut neue Übertreibungen an den Märkten entstehen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse
für einen Euro auf 0,76728 (0,77135) britische Pfund
ISIN EU0009652759
AXC0237 2016-03-10/16:40