Wie gewonnen, so zerronnen: Die Halbwertzeit geldpolitischer Maßnahmen ist heute auf eine Stunde gesunken. Zunächst schien EZB-Präsident Draghi alles richtig gemacht zu haben, indem er die geldpolitische Bertha noch dicker machte. Zumindest honorierte der Deutsche Aktienindex das ganze Bündel an beschlossenen Maßnahmen mit einem Sprung bis in die Nähe von 10.000 Punkten. Getrieben wurde der Markt dabei von einem fallenden Euro auf 1,08 US-Dollar.
Verkehrte Welt hieß es aber schon kurze Zeit später, als sich noch während der laufenden Pressekonferenz der Euro über die Marke von 1,11 US-Dollar aufmachte und der DAX ins Minus rutschte. Mehr als 450 Punkte verlor der deutsche Leitindex in nur zwei Stunden. Die Äußerung Draghis, er gehe von keinen weiteren Zinssenkungen aus, wurde als die letzte Patrone der Europäischen Zentralbank interpretiert. Noch dazu bleibt die EZB sehr pessimistisch, was das Thema Inflation angeht und rechnet nur noch mit einer Teuerungsrate von 0,1 Prozent im laufenden Jahr.
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