Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB fährt Achterbahn mit Finanzmärkten
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Finanzmärkte mit ihren geldpolitischen Entscheidungen und der anschließenden Kommunikation ihres Präsidenten Mario Draghi auf eine Achterbahnfahrt geschickt. Nachdem die EZB mit einer unerwartet deutlichen Lockerung ihrer Geldpolitik zunächst den Euro geschwächt und Anleihe- sowie Aktienkurse getrieben hatte, zogen Äußerungen Draghis zu einem möglichen Ende des Zinssenkungszyklus Verluste nach sich. Wie die EZB mitteilte, sinkt ihr Hauptrefinanzierungssatz um 5 Basispunkte auf 0,00 Prozent. Der Spitzenrefinanzierungssatz wird ebenfalls um 5 Basispunkte auf 0,25 Prozent reduziert und der Satz für Einlagen von Geschäftsbanken bei der Zentralbank um 10 Basispunkte auf minus 0,40 Prozent.
EZB-Stab senkt Prognosen für Inflation und Wachstum
Der volkswirtschaftliche Stab der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Inflationsprognose für das laufende Jahr drastisch gesenkt. Wie aus den aktuellen Stabsprojektionen außerdem hervorgeht, kann die EZB nicht damit rechnen, ihr mittelfristiges Ziel von knapp 2 Prozent Inflation im Jahresdurchschnitt 2018 zu erreichen.
Draghi signalisiert mögliches Ende des Zinssenkungszyklus
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hat ein mögliches Ende des Zinssenkungszyklus signalisiert und damit negative Reaktionen an den Finanzmärkten hervorgerufen. Bei der Pressekonferenz zur Erläuterung des jüngsten Zinsbeschlusses sagte Draghi: "Sie wissen sicher, dass wir diskutiert haben, ein abgestuftes System von Einlagenzinsen einzuführen. Wir haben uns dagegen entscheiden. Wir wollten das Signal vermeiden, dass wir glauben könnten, mit den Zinsen beliebig weit gehen zu können."
Kölner Wirtschaftsforscher beklagen hohe Kosten der Energiewende
Die Energiewende in Deutschland belastet die heimischen Unternehmen mit hohen Stromkosten. Fünf Jahre nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima ziehen die Ökonomen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) aus Köln deshalb eine gemischte Bilanz der Generationenaufgabe. Ein mittelgroßer Industriebetrieb musste beispielsweise im Jahr 2014 je Kilowattstunde Strom 4,6 Cent mehr zahlen als der europäische Durchschnittspreis. Im Jahr 2000 waren es nur 0,3 Cent zusätzlich.
Erbschaftsteuerreform wohl nicht mehr vor Ostern - Kreise
Der Zeitplan für die umstrittene Reform der Erbschaftsteuer verschiebt sich wegen eines Streits in der Regierungskoalition immer weiter nach hinten. In Koalitionskreisen wird inzwischen nicht mehr damit gerechnet, dass das Vorhaben noch im März und damit vor Ostern unter Dach und Fach gebracht werden kann. "Möglich wäre ein Beschluss des Bundestags im April", hieß es. Dann könne das Gesetz Mitte Mai in den Bundesrat kommen.
Dänische Notenbank zieht nach EZB-Lockerung nicht nach
Nach der erneuten Öffnung der Geldschleusen durch die Europäische Zentralbank (EZB) setzen die dänischen Währungshüter zunächst auf Abwarten. Die Notenbank des skandinavischen Landes ließen die Leitzinssätze unverändert.
US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken kräftig
In den USA sind in der Woche zum 5. März deutlich weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Der Rückgang war zudem viel stärker als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 18.000 auf 259.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit Oktober. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 273.000 vorhergesagt.
Sapin: Finanztransaktionssteuer klemmt fest
Die Pläne für die europäische Finanztransaktionssteuer hängen nach den Worten des französischen Finanzministers wegen politischer Unsicherheiten und ungelöster Detailfragen fest. Michel Sapin sorgte sich am Donnerstag, ob überhaupt noch die nötige Anzahl von neun EU-Staaten zusammenkommt, die es mindestens braucht, um die Börsensteuer in einem speziellen Rechtsverfahren auf den Weg zu bringen.
UNO: Geplante Massenabschiebungen in die Türkei sind "illegal"
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Raad al-Hussein, hat massive Vorbehalte gegen den geplanten Flüchtlingspakt von EU und Türkei geäußert. Besonders besorgt sei er wegen der möglichen "kollektiven und willkürlichen Abschiebungen" von Flüchtlingen aus Griechenland in die Türkei, sagte er am Donnerstag in Genf. Solche Abschiebungen "sind illegal", fügte Zeid vor dem UN-Menschenrechtsrat hinzu.
Syriens inländische Opposition boykottiert Parlamentswahl im April
Syriens wichtigste inländische Oppositionsgruppe hat zu einem Boykott der Parlamentswahlen Mitte April aufgerufen. Das von der syrischen Führung tolerierte Nationale Koordinationskomitee für Demokratischen Wandel (NCCDC) erklärte am Donnerstag, weder Kandidaten zu entsenden, noch selbst wählen zu gehen. Die Oppositionsgruppe habe sich für einen "Boykott entschieden" und rufe andere Oppositionelle sowie die Zivilgesellschaft dazu auf, diesem zu folgen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/jhe
(END) Dow Jones Newswires
March 10, 2016 13:00 ET (18:00 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.