FRANKFURT (Dow Jones)--Dass die Deutsche Telekom ihrer US-Tochter mit einer Finanzspritze für die anstehende Frequenzauktion in den USA päppelt, stellt für die Ratingagentur ein Risiko für ihre Bonitätsnote dar. Der Schritt sei ein Abschied von der Selbstfinanzierungsstrategie für T-Mobile US und deute auf engere strategische und rechtliche Verbindungen innerhalb des Konzerns hin. Der Spielraum für weitere Verschuldung im Rahmen des Ratings BBB+ werde verringert, schreiben die Analysten von Fitch. Zudem deute dies auf einen größer als zunächst erwarteten Appetit bei der Auktion von 600 Megahertz Spektrum hin.
Die Deutsche Telekom stellt ihrer an der Technologiebörse Nasdaq notierten Tochter, an der sie noch 67 Prozent hält, eine interne Finanzierung in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar zur Verfügung: Der Bonner Konzern verpflichtet sich zum Kauf einer Anleihe, die T-Mobile US begibt. Dies könne zwar eine Ausnahme sein, so Fitch. Doch es deute darauf hin, dass eine Finanzierung ohne Rückgriff auf den Mutterkonzern auf Ebene der operativen Tochtergesellschaften nicht länger "ein Muss" sei.
Fitch geht davon aus, das die Gesamtausgaben bei der Auktion der 600 Megahertz Spektrum in der Mitte der Spanne von 30 bis 40 Milliarden Dollar liegen werden. Bisher ging Fitch davon aus, dass die Deutsche Telekom der Schätzung zufolge dabei mehr als 5 Milliarden Dollar ausgeben könnte.
Der Konzern sei nach Einschätzung von Fitch weiter offen dafür, seine Beteiligung an T-Mobile US zu verringern oder abzustoßen, um einen größeren und möglicherweise diversifizierteren Anbieter in den USA zu schaffen. Eine große Zahl an Bonds der Tochter in der Bilanz der Mutter dürfte die möglichen positiven Effekte einer Dekonsolidierung auf die Verschuldung der Deutschen Telekom aber verringern.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/sha/kla
(END) Dow Jones Newswires
March 11, 2016 04:56 ET (09:56 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.