NEW YORK (dpa-AFX) - Vor der Zinsentscheidung in den USA hat am
Dienstag Vorsicht an der Wall Street geherrscht: Die New Yorker
Börsen traten bei dünnen Handelsumsätzen auf der Stelle. Trotz
einiger neuer Konjunkturdaten, die aus Händlersicht "gemischt"
ausgefallen waren, fehlten entscheidende Kursimpulse. Die
erwartungsgemäß rückläufigen Einzelhandelsumsätze wurden teils als
Belastung genannt. Auch der neuerliche Schwächeanfall beim Rohöl
brachte Unsicherheit.
Zum Handelsende legte der US-Leitindex Dow Jones Industrial
aber um 0,13 Prozent auf 17 251,53 Punkte zu. Das ist der
höchste Schlusskurs des weltweit bekanntesten Aktienbarometers in
diesem Jahr. Der marktbreite S&P-500-Index bröckelte am
Dienstag um 0,18 Prozent auf 2015,93 Punkte ab. Der
technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 schüttelte
seine Anfangsverluste fast ab. Er schloss mit minus 0,01 Prozent bei
4367,08 Punkten.
VALEANT IM RAUSCH DER TIEFE
Tagesthema waren die Aktien von Valeant Pharmaceuticals
. Dramatisch enttäuschende Geschäftszahlen und der schwache
Ausblick des Biotechunternehmens brachten Sorgen um die Zukunft -
die Aktien brachen um 51,46 Prozent ein. Rund 12 Milliarden
US-Dollar an Unternehmenswert gingen verloren. Der Pharmakonzern
hatte seine Umsatz- und Gewinnprognosen für dieses Jahr gesenkt.
Zudem hatte der bereinigte Gewinn je Aktie im vierten Quartal die
Markterwartungen verfehlt. Seitdem im August des Vorjahres
Bilanzierungsvorwürfe gegen die Kanadier laut geworden waren, verlor
Valeant 87 Prozent an Wert.
Bei dünner Nachrichtenlage bewegten zudem Analystenkommentare
einige Einzeltitel. Apple-Aktien legten an der Dow-Spitze
um 2 Prozent zu. Eine besser als erwartete iPhone-Nachfrage stimmt
die US-Investmentbank Morgan Stanley anhaltend positiv für die
Aktien des Technologiekonzerns. Analystin Kathryn Huberty
bekräftigte ihre Kaufempfehlung "Overweight" und sieht 29 Prozent
Kurspotenzial.
Pharmawerte wurden hingegen angesichts der schlechten Stimmung in
dem Sektor, der unter Valeant litt, links liegen gelassen. Am
Indexende gingen Pfizer-Aktien mit minus 1,86 Prozent aus
dem Handel. Die Papiere von Merck & Co. fielen um 1,24
Prozent.
MONSANTO VON STUDIE BELASTET
Die Citigroup strich unterdessen ihre Kaufempfehlungen für die
Aktien des Agrarkonzerns Monsanto und auch für den
Luxusjuwelier Tiffany & Co. . Tiffany-Papiere fielen um
2,59 Prozent, Monsanto verloren 0,81 Prozent. Avon Products
rutschten um 8,22 Prozent ab. Der Kosmetik-Hersteller
streicht weltweit rund 2500 Stellen und verlegt aus Kostengründen
seinen Sitz nach Großbritannien.
Der Eurokurs bewegte sich im New Yorker Handel kaum und verharrte
zuletzt bei 1,1110 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische
Zentralbank (EZB) zuvor auf 1,1109 (Montag: 1,1119) Dollar
festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen traten
mit minus 1/32 Punkte auf 96 30/32 Punkte ebenfalls auf der Stelle.
Auch hier warten Anleger auf die Fed-Entscheidung. Die Rendite lag
bei 1,97 Prozent./fat/he
--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---
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