NEW YORK (Dow Jones)--Der anstehende Zinsentscheid der Federal Reserve hat die US-Anleger auch am Dienstag vorsichtig agieren lassen. Die Nervosität ließ im späteren Verlauf der Sitzung aber nach, und die Kurse verringerten ihre Verluste oder rückten sogar in positives Terrain vor.
Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 17.252 Punkten. Hier stützte die Apple-Aktie, die 2,1 Prozent gewann, nachdem sich Morgan Stanley zuversichtlich zum iPhone-Absatz geäußert hatte. Der S&P-500 gab 0,2 Prozent ab, der Nasdaq-Composite büßte 0,5 Prozent ein. Für Käufe sprach indessen wenig: An den europäischen Märkten ging es abwärts, und der Ölpreis schwächelte erneut.
Einer Minderheit von 822 Kursgewinnern standen an der Nyse 2.269 Verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 77 Titel. Das Umsatzvolumen sank auf 0,83 (Montag: 0,86) Milliarden Aktien.
Anleger zeigen sich vor allem vorsichtig wegen der bevorstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank, die ihren Beschluss am Mittwoch mitteilen wird. Zwar ist eine Zinserhöhung unwahrscheinlich, doch umso mehr Aufmerksamkeit dürften das Statement der Fed und die Aussagen von Notenbank-Chefin Janet Yellen finden. Die Fed versuche, den Juni im Blick zu behalten für eine mögliche Zinserhöhung, meinte Aaron Kohli von BMO Capital Markets.
Bei den aktuellen Konjunkturdaten lieferte der Empire-State-Index eine positive Überraschung. Er lag statt der befürchteten minus 10 mit 0,62 leicht im Plus nach minus 16,64 im Februar. Der Index beruht auf der Befragung von Produzenten im Bundesstaat New York. Die Erzeugerpreise wie auch der Einzelhandelsumsatz, jeweils für den Februar, lagen dagegen im Rahmen der Prognosen.
Schwacher Ölpreis verdüstert Stimmung
Sorgen bereitete der Wall Street der Ölpreis, der bereits den zweiten Tag in Folge nachgab. Von der optimistischen Stimmung der Vorwochen ist bei Öl aktuell kaum noch etwas zu spüren. Der Preis für die US-Sorte WTI kam 2,3 Prozent bzw 0,84 Dollar zurück auf 36,34 Dollar. Brentöl ermäßigte sich um 2 Prozent bzw 0,79 Dollar auf 38,74 Dollar. Nachdem der Fokus der Marktteilnehmer in den vergangenen Wochen stärker auf den Rückgang der US-Ölproduktion und den dadurch möglichen Abbau des Überangebots gerichtet gewesen sei, scheine nun wieder das aktuelle Überangebot stärker Beachtung zu finden, so die Analysten der Commerzbank.
Die Hoffnung auf ein Einfrieren der Produktion bei den großen Ölförderstaaten wie Russland und Saudi-Arabien schwindet wieder. Zudem dürften durch die Ceyhan-Pipeline im kurdischen Teil des Iraks in Kürze wieder rund 600.000 Barrel Öl täglich Richtung Türkei fließen. Überdies wird das US-Energieministerium am Mittwoch Daten zu seinen Ölvorräten veröffentlichen. Auch das war für viele Akteure ein Grund, sich zurückzuhalten.
Der Euro verharrte gegen den Dollar auf dem gesunkenen Niveau, das er am Montagabend erreicht hatte. Im späten US-Geschäft ging geht die europäische Devise knapp oberhalb von 1,11 Dollar um.
Auch der Goldpreis gab abermals nach. Zum Settlement wurden für die Feinunze 1.231 Dollar bezahlt, das waren 1,1 Prozent bzw 14,10 Dollar weniger als am Montag. Händler machten auch für die Verluste des Edelmetalls Zinsängste verantwortlich. Zwar hält die Mehrheit der Beobachter eine Zinserhöhung am Mittwoch für unwahrscheinlich, doch könnte Fed-Chefin Janet Yellen die Märkte mit einer "falkenhafteren" Rhetorik auf künftige Zinsschritte einstimmen, hieß es.
Dass die Anleger sich im Laufe des Tages etwas entspannten, zeigte sich am Anleihemarkt. Dort wurden anfängliche Gewinne mitgenommen. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys stand im späten Handel wieder unverändert bei 1,96 Prozent.
Celator-Aktie explodiert
Die Aktie von Celator Pharmaceuticals machte nach positiven Studienergebnissen zu einem Blutkrebsmedikament einen Riesensatz von sage und schreibe 432 Prozent. Dagegen verloren die Aktien von Dover 1,4 Prozent. Das Industrieunternehmen senkte den Ausblick für das erste Quartal. Es seien "tiefere Einschnitte" als bislang gedacht notwendig.
Children's Place rückten um 8,2 Prozent vor. Die Kinderbekleidungskette hatte im vierten Quartal die eigenen Gewinnziele und die optimistische Erwartung des Marktes übertroffen. Grundlage war ein starkes Wachstum des Einzelhandelsumsatzes um flächenbereinigt 6,7 Prozent. Die Dividende erhöhte das Unternehmen um ein Drittel.
Die Unsicherheit darüber, wann der Pharmahersteller Valeant seine Geschäftszahlen für 2015 veröffentlicht, setzte den Kurs stark unter Abgabedruck. Das Papier durchbrach den Wert von 50 Dollar, den Leerverkäufer im Oktober als Zielmarke anvisiert hatten. Nach dem Rekordhoch vom August, als die Aktie mit 262 Dollar gehandelt wurde, schien dieses Ziel noch in weiter Ferne. Die Aktie stürzte nun um 51,5 Prozent auf 33,51 Dollar ab.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.251,53 0,13 22,40 -1,00 S&P-500 2.015,93 -0,18 -3,71 -1,37 Nasdaq-Comp. 4.728,67 -0,46 -21,61 -5,57 Nasdaq-100 4.367,08 -0,01 -0,25 -4,92 ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-year 99 18/32 dn 1/32 0,968% +0,8BP 1% 3-year 99 17/32 flat 1,157% flat 1 1/8% 5-year 98 8/32 dn 1/32 1,489% +1,0BP 1 1/2% 7-year 98 6/32 dn 1/32 1,776% +0,5BP 1 5/8% 10-year 96 31/32 flat 1,961% flat 2 1/2% 30-year 95 15/32 up 6/32 2,722% -1,0BP DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.14 Uhr Mo, 17.24 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,1109 +0,15% 1,1093 1,1116 +2,3% EUR/JPY 125,67 -0,03% 125,71 126,25 -1,5% EUR/CHF 1,0964 +0,02% 1,0962 1,0948 +0,8% GBP/EUR 1,2741 -0,90% 1,2856 1,2891 -6,2% USD/JPY 113,13 -0,18% 113,34 113,61 -3,6% GBP/USD 1,4156 -0,72% 1,4259 1,4324 -4,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 36,44 37,18 -1,99 -0,74 -6,9% Brent/ICE 38,78 39,53 -1,90 -0,75 -2,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.233,10 1.235,44 -0,2% -2,34 +16,3% Silber (Spot) 15,27 15,36 -0,6% -0,09 +10,5% Platin (Spot) 956,75 959,00 -0,2% -2,25 +7,3% Kupfer-Future 2,23 2,24 -0,2% -0,01 +4,4% ===
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March 15, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)
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