
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa-Aktie
Zuletzt büßten die Aktien von Deutschlands größter
Fluggesellschaft 6,84 Prozent auf 14,240 Euro ein. Damit waren sie
abgeschlagenes Schlusslicht im sehr schwachen Dax
Zuletzt hatte die Lufthansa-Aktie dank einer wochenlangen Erholungsrally die Kursverluste seit Jahresbeginn mehr als wettgemacht. Mit einem Jahresverlust von aktuell gut 2 Prozent gehören die Aktien zu den besseren Werten im deutschen Leitindex, bei dem für diesen Zeitraum ein Minus von gut 9 Prozent zu Buche steht.
JAHRESZAHLEN WIE ERWARTET
Die Kranich-Airline konnte trotz Streiks und eines Flugzeugabsturzes bei der Tochter Germanwings im vergangenen Jahr den Umsatz steigern. Das operative Ergebnis (Ebit) sprang sogar um mehr als die Hälfte nach oben, und das Nettoergebnis profitierte vom lukrativen Verkauf der Beteiligung an der US-Fluglinie JetBlue.
Die Geschäftszahlen hätten lediglich die Erwartungen erfüllt, lautete das nüchterne Fazit von Commerzbank-Analyst Johannes Braun. Gerald Khoo vom Analysehauses Liberum erinnerte daran, dass die Jahresbilanz von niedrigeren Treibstoffkosten profitiert habe.
DIVIDENDE ÜBERRASCHT NICHT - EBIT-ZIEL 'ETWAS ENTTÄUSCHEND'
Auch die vorgeschlagene Dividende von 0,50 Euro je Aktie sei keine Überraschung, ergänzte Michael Kuhn von der französischen Großbank Societe Generale (SocGen). Im vorangegangenen Jahr waren die Anteilseigner wegen des mickrigen Gewinns leer ausgegangen.
Die größte Überraschung war Kuhn zufolge der vorsichtige Ausblick auf 2016. Den in Aussicht gestellten, moderaten operativen Ergebnisanstieg interpretierte er als etwas enttäuschend. Denn die Lufthansa ziehe als Referenzwert das für 2015 berichtete Ebit heran und nicht den um die Streikkosten bereinigten, höheren Wert. Dazu kämen die Äußerungen des Managements, wonach die konjunkturellen und weltpolitischen Risiken gestiegen seien. Er selbst habe - wohl ebenso wie der Markt - nicht nur mit einem moderaten Ergebnisanstieg gerechnet.
Auch Liberum-Experte Khoo sprach von einem vorsichtigen Ausblick. Er sorge sich, weil die Fluggesellschaft mit zahlreichen strategischen Herausforderungen kämpfe. Die billigen Treibstoffkosten könnten diese Probleme nur kurzfristig kaschieren./gl/das
ISIN DE0008232125
AXC0174 2016-03-17/11:57