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Aktienmärkte zwischen Terrorangst und Frühlingsgefühlen

Jeder leidet mit den Angehörigen der Opfer des Brüsseler Terroranschlags vom 22. März und ist unendlich traurig. Es ist schockierend, dass solche Anschläge ausgerechnet in Brüssel als eigentlicher Hauptstadt Europas stattfinden. Als wichtigster Standort der EU, als maßgeblicher EU-Parlamentssitz und auch als Sitz der Nato müsste man annehmen, dass Brüssel die sicherste Stadt Europas ist und erst recht der Flughafen aufgrund eines regen politischen Geschäftsverkehrs über jeden Sicherheitszweifel erhaben sein müsste. Auch diese Tatsache führt den Bürgern Europas deutlich vor Augen, dass Terrorismus nicht mehr nur irgendwo in der Welt, sondern mittlerweile auch direkt vor unserer als gemeinhin sicher geltenden Haustür stattfindet. Terror gehört mittlerweile zur Realität unseres Lebens. Leider kann man kaum einschätzen, wo, wann und in welcher Dimension er auftritt. Man weiß nur, dass eine diffuse Terrorgefahr grundsätzlich überall besteht. Es stellt sich die Frage, welche Auswirkungen Terroranschläge auf die Wirtschaft bzw. auch auf die Finanzwirtschaft haben.

Natürlich geht es dem IS um die größtmögliche Verunsicherung der Bevölkerung, am liebsten um den gesamten Zusammenbruch unseres westlichen Wirtschafts- und Finanzsystems. Und mit der Auswahl Brüssels als Terrorziel wollten die Attentäter ein klares politisches Zeichen setzen: Die Stadt ist das Symbol der europäischen Lebensweise und damit ein Dorn im Auge des Islamischen Staates. Dem IS muss man sogar unterstellen, mit dem Terrorakt auch den Zusammenhalt in der EU in dem Sinne gefährden zu wollen, dass Großbritannien dieser unsicheren und gefährlichen EU gemäß Brexit nicht mehr angehören will.

Die Finanzmärkte haben zwar nach Bekanntwerden der Anschläge zunächst reflexartig mit Kursverlusten an den europäischen Aktienmärkten und Kursgewinnen bei den als sicher geltenden Staatspapieren und beim Gold reagiert. Doch im Vergleich zu früheren Terroranschlägen wie 2001 in New York, 2004 in Madrid und 2005 in London waren die Kursverluste bei Aktien begrenzt, ja der DAX und andere europäische Leitindices haben den 22. März sogar mit leichten Kursgewinnen abgeschlossen und sind anschließend noch weiter gestiegen. Offenbar hat man an den Börsen die Eventualgefahr Terror mittlerweile immer auf dem Radarschirm. Man könnte nun zunächst meinen, Börsen seien zynisch, pietätslos oder herzlos, da sie keine Gefühlsregung zeigen. Doch muss man ihre Reaktionen positiv beurteilen. Es ist richtig, dass der Deutsche Leitindex sich von Terroranschlägen nicht beeindrucken lässt: Auch Aktienmärkte dürfen dem Terror keinen Quadratmillimeter Boden überlassen. Der Widerstand des DAX ist moralisch völlig in Ordnung. Auch ist davon auszugehen, dass Reiseanbieter und Fluglinien nach einer ersten Schockphase wieder zu einem Normalzustand zurückfinden.

Es wäre doch fatal, wenn Konsumenten im großen Stil auf Abstand zu Flügen und Reisen gingen oder - noch gravierender - aus Angst vor Terroranschlägen weniger am öffentlichen Wirtschaftsleben teilnähmen und sich ein Stück weit in die persönliche Isolation zurückzöge. Hat erst einmal die Terrorangst das Kopfkino in Beschlag genommen und gibt die Ausgabenfreude der EU-Bürger wie nach dem Terroranschlag von New York deutlich nach, sind rezessive Wirtschaftstendenzen in Europa nicht zu vermeiden. Und dann hätte der Terrorismus sein Ziel erreicht und fühlte sich ermutigt, diese psychologische Wirtschaftswunde noch weiter zu vergrößern. Aus heutiger Sicht ist damit aufgrund eines ebenso vorhandenen Gewöhnungseffektes der Bürger in puncto Terror jedoch nicht zu rechnen.

Das heißt aber auf keinen Fall, dass die Politik jetzt einfach zurück zum Tagesgeschäft gehen darf. Niemand kann ausschließen, dass der Terrorismus quantitativ und qualitativ noch viel schlimmere Dimensionen annimmt. Dann wären auch nachhaltige finanz- und realwirtschaftliche Schäden unvermeidbar. Als Bringschuld muss sich das politische Europa dieser Gefahr daher klar und eindeutig stellen. Es kann nicht sein, dass die Terrorbekämpfung in Belgien - aufgrund einer de facto politisch prekären Zweiteilung des Landes in Flandern und Wallonien - an einer unbefriedigenden, sogar stümperhaften Zusammenarbeit der Behörden scheitert und damit auch Europa-weit streut. Und es kann auch nicht sein, dass der Austausch von Daten von Terrorverdächtigen nur unzureichend - wenn überhaupt - über nationale Grenzen hinweg funktioniert. Das Europäische Gemeinschaftswerk erlangt seine Berechtigung auch dadurch, dass es gemeinschaftlich die Terrorkultur zerstört und die westliche Freiheit verteidigt. Und es ist auch nicht akzeptabel, dass Polizisten ausrüstungstechnisch mit "Wasserpistolen" gegen modernste Waffen der Terroristen ankämpfen müssen.

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