Das Schöne an der Karwoche (und der darauffolgenden Osterwoche) ist doch, da werden Sie mir sicherlich Recht geben, dass sie aus lediglich 4 Arbeitstagen besteht. Und anders als beispielsweise Weihnachten, wo die Festtage qua Datum schon festgelegt sind und deshalb mal an diesen, mal an jenen Tagen stattfinden, ist das mit Ostern eine ganz saubere Sache. Freitag frei, Montag frei, fertig ist die Kiste. Diese Regelmäßigkeit gefällt offenbar auch den Börsen, denn die quittieren den Gleichlauf überwiegend positiv - im DAX beispielsweise wurden in acht der letzten zehn Jahre in den beiden Handelswochen um Ostern herum Gewinne eingefahren, macht sage und schreibe 80 Prozent! Aus statistischer Sicht eine absolute Traumquote, da wir aber sehr wohl wissen, dass "past performance" keineswegs "necessarily indicative for future results" sind, verlassen wir uns selbstverständlich nicht allein auf die beschreibende Statistik, sondern betrachten die aktuelle Marktentwicklung auch aus einem neutralen Blickwinkel heraus. Dabei fällt in dieser Woche vor allem eines auf:
Farblehre
Politische Börsen haben kurze Beine - an diesem Sprichwort war auch am Dienstag viel Wahres dran. Bedingt durch die barbarischen Terroranschläge von Brüssel sackte der deutsche Leitindex zwar auf 9.762,57 Punkte ab, die Kurse erholten sich allerdings umgehend von dem Schock und schafften am Ende dieses für Europa rabenschwarzen Tages mit einem Schlusskurs von exakt 9.990 Zählern tatsächlich noch ein Plus von 0,42 Prozent. Und das war erst der Anfang, denn tags drauf stürmten die Notierungen über die 10.000er-Marke, als ob es dafür einen Preis zu gewinnen gäbe. Nun mag das angesichts der Ereignisse in Belgien sehr zynisch wirken, allerdings zeigt sich hier eben wieder einmal ganz deutlich, dass an den Börsen die Zukunft gehandelt wird. Und die sieht nach Einschätzung der Markteilnehmer offenbar recht rosig aus. Der ZEW-Index jedenfalls stieg nach zwei Rückgängen in Folge um immerhin 3,3 Punkte auf den Höchsten Stand seit Jahresbeginn, damit blicken die Börsenprofis wieder positiv in die Zukunft. Aber auch die Firmenchefs sind überwiegend zuversichtlich, dass es weiter aufwärts gehen wird - der ifo-Geschäftsklimaindex kletterte, nach immerhin drei Rückgängen in Folge, ebenfalls stärker, als erwartet. Alles rosarot also?
Den vollständigen Artikel lesen ...