FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Yellen hatte sich zurückhaltend zu möglichen Zinserhöhungen in den USA geäußert. Bei weiteren Zinsschritten sei eine vorsichtige Vorgehensweise garantiert. Die Notenbankerin machte gleichzeitig klar, dass die Fed einen "erheblichen Spielraum" für stimulierende Maßnahmen habe, falls dies notwendig werden sollte.
Die Worte der Notenbankchefin seien "ein wenig überraschend" gewesen, sagte Thu Lan Nguyen, Expertin bei der Commerzbank. Denn zuletzt hätten andere US-Notenbanker einen anderen Eindruck erweckt und sogar eine Zinserhöhung schon im April auf den Tisch gebracht. "Der Wille zu einem Zinserhöhungszyklus schien nach wie vor da", sagte die Expertin. "Diese Sicht wird nach den Aussagen von Yellen aber nun erst einmal korrigiert."
Im weiteren Tagesverlauf könnte noch der US-Arbeitsmarktbericht des privaten Instituts ADP für Bewegung am Devisenmarkt sorgen. Der Bericht gilt als Vorindikator für den offiziellen Bericht, der am Freitag veröffentlicht wird. Experten rechnen mit einer positiven Entwicklung. Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), hält die Entwicklung der durchschnittlichen Stundenlöhne für besonders beachtenswert. "Sollte es auch hier zu einem stärkeren Plus kommen, könnte die Fed-Sitzung Ende April als möglicher Termin für die nächste Zinserhöhung wieder ins Spiel gebracht werden."
Außerdem werden am Mittwoch Daten zu den Verbraucherpreisen in Deutschland veröffentlicht. Mögliche Reaktionen am Devisenmarkt dürften mit Blick auf den geldpolitischen Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) asymmetrisch ausfallen, meint Commerzbank-Analystin Nguyen. "Ein überraschend schwaches Ergebnis würde lediglich die EZB bestätigen und damit keinen nennenswerten Effekt auf die Wechselkurse haben." Ein überraschend gutes Ergebnis dagegen könne dem Euro Auftrieb geben, weil es weitere Lockerungsschritte der EZB unwahrscheinlicher machen würde./tos/stb
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AXC0052 2016-03-30/08:31