Freund B. Ist ziemlich wohlhabend. So gut betucht, dass er seiner 20-jährigen Tochter demnächst eine Eigentumswohnung kaufen will. Denn B. hat wie viele andere Anleger Angst vor Negativzinsen und will so einer schleichenden Erosion seines Vermögens entgehen. 500.000 Euro für eine 120 Quadratmeter große Altbauwohnung in einer deutschen Großstadt, das ist ein akzeptabler Preis, aber selbst für B. kein Pappenstiel, auch wenn er das Geld ohne größere Probleme aus seinem Vermögen aufbringen kann. Daher war es verwunderlich, dass er 20 Prozent des Kaufbetrags über ein Immobiliendarlehen finanzieren wollte. Er fühle sich damit einfach besser, so seine Erklärung. Außerdem würde seine Tochter ja nicht mietfrei in der Wohnung leben, sondern durchaus eine halbwegs marktgerechte Miete bezahlen müssen. Und mit der könnte er locker den Kredit bedienen, rechnete er mir neulich bei einem gemeinsamen Abendessen vor.
Jetzt galt es eigentlich nur noch, die besten Konditionen für einen Immobilienkredit mit zehn Jahre Laufzeit - dann hätte B. das Rentenalter erreicht - zu finden. Da gab es zum einen die Hausbank, deren schnörkelloses und transparentes Angebot am teuersten war. Ein anderes Kreditinstitut schlug vor, das Darlehen mit einem Bausparvertrag zu kombinieren. Das wäre Platz zwei gewesen. Doch wurmte es B., dass er als kostenbewusster Kreditnehmer eine Abschlussgebühr von einem Prozent der Bausparsumme (O-Ton: "Wer die wohl bekommt?") bezahlen sollte. Umso besser, dass es noch einen dritten Anbieter, einen Lebensversicherer, gab, der mit Abstand die besten Konditionen zu bieten hatte.
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