Mainz (ots) - Homo homini lupus - der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, meinte der römische Dichter Plautus (254 - 184 vor Christus). Das ist grundfalsch. Kein Tier, auch nicht der Wolf, der heutzutage wieder verstärkt im Visier ist, tötet aus Mordlust oder anderweitiger Perversität. Derlei ist dem Menschen vorbehalten. Oft steckt dahinter eine Krankheit im medizinischen Sinn. Andererseits muss sich die Gesellschaft im Klaren darüber sein, dass es so etwas gibt: das abgrundtief Böse schlechthin, in Menschengestalt und im medizinischen Sinn nicht krank. Wohl wahr: Der Beginn des 21. Jahrhunderts ist unter anderem geprägt von zunehmender Respektlosigkeit gegenüber jedweder Autorität und einer sinkenden Hemmschwelle zur Gewaltanwendung. Aber: Das Szenario, das sich in Höxter zeigt, ist kein Phänomen der Gegenwart noch irgendeiner bestimmten Epoche, auch kein Phänomen einer bestimmten Region. So etwas gab es schon immer und überall, was beileibe kein Trost ist. Das Entsetzen darüber darf nicht zu Panik führen, auch nicht dazu, wegzuschauen - was angesichts zunehmender Sensationsdichte, von der man angewidert sein mag, leichter gesagt als getan ist. Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte müssen ihre Aufgaben akribisch erfüllen. Im Fall Höxter war es ein falsches Signal, den ersten Haftbefehl "nur" wegen Totschlags zu erlassen und nicht wegen Mordes. Strafen müssen dem Unrecht der Tat entsprechen, Milde ist kein Allheilmittel. Die Bürger haben Anspruch darauf, vor gefährlichen Tätern geschützt zu werden, auch nach deren Strafverbüßung. Nicht zuletzt sollten wir alle aufmerksam sein gegenüber merkwürdigen Dingen; mit Hysterie oder Denunziantentum hat das nichts zu tun.
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