"Gold steht am Beginn eines neuen Haussetrends." - "Only the sky is the limit!" - "Aurum 20.000 Dollar!" - "Verpassen Sie die Gold-Rakete nicht!" - "Das ist Ihre letzte Chance!" --- So oder ähnlich reißerisch sind die Schlagzeilen, die derzeit von Kommentatoren durch die Printmedien und durch die Cloud getrieben werden. Aus Sicht der Presse macht das möglicherweise Sinn - denn mit "Herzschlag-Worten" lässt sich Aufmerksamkeit erzielen. Gold-Fans mussten sich rund vier Jahre verstecken - jetzt kriechen sie wieder aus ihren Löchern. Und sie tun so, als sei nichts gewesen, als hätten sie mit ihren Goldprognosen nicht fünf Jahre völlig falsch gelegen. -- 24. Mai 2016 Quelle: Barchart Glaubt man den so genannten Fachleuten, dann kann der Goldpreis eigentlich nur steigen - und zwar sowohl kurz- als vor allem auch mittel- und langfristig. Auch ich erwarte auf längere Sicht einen nach oben gerichteten Goldpreis-Trend. Was mich auf dem aktuellen Preisniveau von 1266 $ je Feinunze allerdings stört, sind zwei Fakten: Zum einen beobachte ich eine rasch steigende Zahl von "sinnlos nach-plappernden" Gold-Optimisten und zum anderen sehe ich die starke Dynamik, mit der am Goldmarkt in den vergangenen Wochen von Pessimismus auf Optimismus umgeschwenkt wurde als große Gefahr. Hinzu kommt: Immer mehr Goldproduzenten, Gold-Explorer und Gold-Analysten tummeln sich derzeit nicht nur auf den "Goldbühnen der Welt", sondern nicht zuletzt auch an Finanzplätzen in Europa wie Genf, Zürich, Paris, London und nicht zuletzt auch Frankfurt. So hatte ich allein in den vergangenen 14 Tagen sieben Termine mit Top-Leuten zum Thema "Gold - die glänzende Zukunft". Meine Wertung der Situation: Vor dem nächsten größeren Preisaufschwung dürfte der Goldpreis noch einmal nach unten korrigieren. Die meisten Experten, die ich zuletzt getroffen habe, sehen den Preis von 1150 $ je Feinunze als kommende Testmarke. Ich befürchte: Wenn sich ahnungslose Regierungen und deren Handlanger - nämlich die Notenbanken und Commercial Banks - rascher als erwartet als Manipulateure ins Geschehen an den Edelmetallmärkten einschalten, kann sogar die Marke von 1000 $ nach unten gebrochen werden, bevor es dann ab der zweiten Jahreshälfte 2016 zum nächsten großen Preissprung nach oben kommen wird. Auffallend war zuletzt auch, dass sich große Geschäftsbanken und Investmentbanken wie Deutsche Bank und Goldman Sachs zurückhaltend zu den Goldpreis-Aussichten äußerten. Die Gründe hierfür sind offensichtlich. Auf Goldsuche in Vietnam - Foto: Udo Rettberg Es ist auffallend und spannend zugleich, welche Emotionen das Edelmetall Gold freisetzen kann. Und das nicht nur bei den weiblichen Fans dieses für die Schmuckproduktion eingesetzten Edelmetalls, sondern auch bei den Vertretern der Banken und Finanzgesellschaften sowie bei Kapitalanlegern und sogar bei Politikern. Die Vertreter der Politikszene meinen, sich immer öfters mit oftmals sehr "dünnen" Kommentaren in die Diskussion um Gold einmischen zu müssen. Das größte Risiko für den Goldmarkt liegt - und da wiederhole ich mich seit Jahren - auf politischer Seite. Nach wie vor ist vor dem Hintergrund des "Fiat-Geld-Debakels" zum Beispiel ein Verbot des Goldbesitzes für private Anleger möglich. Das hat es vor rund 90 Jahren bereits einmal gegeben. Klar, die Finanzmärkte sind heute wesentlich breiter aufgestellt, so dass ein solches Unterfangen heute wesentlich schwieriger umzusetzen ist. Die "heimliche Kooperation" zwischen Russland und der VR China hat die Lage verändert. Amerikaner und Europäer sind längst nicht mehr die "Herrscher des Goldmarktes". Dies auch, weil...Den vollständigen Artikel lesen ...