Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
IMF gibt ohne Schuldenerlaß keine Geld für Griechenland
Europas muss bei der Griechenland-Rettung vorerst ohne die Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) auskommen. Der IWF könne nichts zu neuen Hilfsgeldern für Griechenland beisteuern, weil sich die Gläubiger Athen bislang keinen spezifizierten Schuldenerleichterungen zugestimmt hätten, sagte ein hochrangiger Vertreter des Währungsfonds am Mittwoch.
US-Baugenehmigungen für April nach oben revidiert
Die Zahl der in den USA erteilten Baugenehmigungen ist im April deutlicher als bisher angenommen gestiegen. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, erhöhten sich die Baugenehmigungen gegenüber dem Vormonat um revidiert 4,9 Prozent auf einen Jahreswert von 1,130 Millionen. Ursprünglich war eine Zunahme um 3,6 Prozent auf annualisiert 1,116 Millionen gemeldet worden.
Rückgang der US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet
Der Abbau der Rohöllagerbestände in den USA ist stärker ausgefallen als prognostiziert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,226 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche und damit deutlich stärker als das erwartete Minus von 2,5 Millionen. In der vorangegangenen Woche hatten sie sich um 1,31 Millionen Barrel erhöht.
Commerzbank: Höhere Target2-Salden zeigen Wirkungslosigkeit von QE
Die seit einem Jahr wieder steigenden Salden des Großbetragszahlungssystems Target2 sind aus Sicht der Commerzbank ein Beleg dafür, dass die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht die erhofften Ergebnisse bringen. Ihrer Einschätzung nach nutzen die Banken der Peripherieländer die über Anleiheverkäufe gewonnene Liquidität nämlich nicht wie erhofft zur Kreditvergabe, sondern dazu, Kredite bei anderen Banken zu tilgen.
Deutlich mehr Asylbewerber beantragen Arbeitserlaubnis
Deutlich mehr Asylbewerber haben in den ersten vier Monaten dieses Jahres eine Arbeitserlaubnis in Deutschland beantragt als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) wurden insgesamt 26.862 Anträge auf eine Arbeitsmarktzulassung gestellt. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 11.189. Dies entspricht einer Steigerung um 140 Prozent.
Chemie-Gewerkschaft will 5 Prozent mehr Lohn für Beschäftigte
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) will bei den bevorstehenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der chemischen Industrie eine deutliche Lohnerhöhung erreichen. Neben 5 Prozent mehr Lohn für die 550.000 Mitarbeiter der Branche fordert die Tarifkommission außerdem höhere Ausbildungsvergütungen und einen überarbeiteten Tarifvertrag, wie die IG BCE mitteilte.
Urlaubsgeld darf bei Berechnung des Mindestlohns angerechnet werden
Arbeitgeber dürfen einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) zufolge bei der Berechnung des gesetzlichen Mindestlohns das Urlaubsgeld anteilig anrechnen. Vereinbarungen, wonach das Urlaubsgeld in Raten monatlich ausbezahlt und somit die Mindestschwelle von 8,50 Euro pro Stunde erreicht wird, seien unter Umständen zulässig, erklärte das BAG.
Belgiens Geschäftsklima schwächt sich im Mai überraschend ab
Das belgische Geschäftsklima hat sich im Mai unerwartet eingetrübt, nachdem es sich in den beiden Vormonaten jeweils verbessert hatte. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, sank der Index um 0,4 Punkte auf minus 2,8. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen eine Verbesserung auf minus 2,3 prognostiziert, nachdem der Index im Vormonat bei minus 2,4 notiert hatte.
Koalitions-Fraktionen stützen Griechenland-Einigung
Nach dem Beschluss der Eurogruppe für weitere Milliardenhilfen an Griechenland haben sich führende Vertreter der Koalitionsfraktionen hinter die Entscheidungen gestellt. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel bezeichnete die Maßnahmen als "sehr gutes Ergebnis".
Schäuble: IWF-Kreditprogramm für Athen läuft länger als Eurozonen-Hilfe
Das geplante neue Kreditpaket des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Griechenland wird nach Angaben von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble länger laufen als das derzeitige Hilfsprogramm der Eurozone. Damit zeichnet sich ab, dass sich die Regierung in Athen auch nach Juli 2018, wenn das Eurozonen-Programm endet, weiter starkem Druck von Gläubigerseite ausgesetzt sehen wird.
Schäuble: Kritik an EU wg vertagtem Strafentscheid gegen Spanien, Portugal
Die Europäische Zentralbank (EZB), Deutschland und weitere Länder haben nach den Worten von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die EU-Kommission kritisiert, weil diese die Entscheidung über Strafen gegen Spanien und Portugal wegen der Verletzung von Haushaltsregeln vertagt hat. Geäußert worden sei diese Kritik bei den Treffen der Finanzminister der Eurozone und der EU am Dienstag und Mittwoch.
Französisches Parlament verabschiedet schärfere Anti-Terror-Gesetze
Das französische Parlament hat endgültig eine Gesetzesverschärfung im Anti-Terror-Kampf als Reaktion auf die Anschläge vom 13. November beschlossen. Nach der Nationalversammlung stimmte der Senat für die Gesetzesvorlage, die den Sicherheitsbehörden weitreichende Befugnisse bei der Terrorismusbekämpfung einräumt. Das Gesetz soll gewissermaßen den nach den Pariser Anschlägen verhängten Ausnahmezustand ablösen, der Ende Juli ausläuft.
Russland lässt ukrainische Kampfpilotin Sawtschenko frei
Die ukrainische Kampfpilotin Nadja Sawtschenko kehrt aus russischer Haft in ihre Heimat zurück. Sawtschenko sei nach fast zwei Jahren Gefangenschaft freigelassen worden und werde am Nachmittag in Kiew erwartet, verlautete aus dem Umfeld der ukrainischen Präsidentschaft in Kiew. Offenbar erfolgte die Freilassung im Rahmen eines Gefangenenaustausches.
Poroschenko will Ost-Ukraine und Krim wieder unter Kontrolle Kiews bringen
Nach der Rückkehr der ukrainischen Kampfpilotin Nadja Sawtschenko aus russischer Haft will der ukrainische Präsident Petro Poroschenko die Krim und die von prorussischen Rebellen beherrschten Gebiete im Osten des Landes wieder unter die Kontrolle Kiews bringen. "Genau so wie wir Nadja zurückgebracht haben, werden uns wir den Donbass und die Krim zurückholen", sagte er.
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May 25, 2016 14:04 ET (18:04 GMT)
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