Von Archibald Preuschat
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa zieht die Reißleine im Währungsstreit mit der Regierung von Venezuela. Ab Mitte Juni fliegt die Airline das Ziel Caracas bis auf weiteres nicht mehr an, bestätigte ein Lufthansa-Sprecher am Sonntag auf Nachfrage.
Hintergrund sind die seit vielen Monaten andauernden Probleme, Erlöse aus örtlichen Ticketverkäufen in der Landeswährung Bolivar in frei konvertierbare Währung umzutauschen. Darum musste die Lufthansa bislang einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag abschreiben, so der Lufthansa-Sprecher.
Lufthansa hatte wegen des Währungsstreits die Kapazitäten und Zahl der wöchentlichen Flüge von Frankfurt nach Caracas zwar stets reduziert, das Ziel aber nicht gänzlich aus dem Flugplan genommen. Auch jetzt behält sich die Lufthansa vor, die Hauptstadt von Venezuela wieder anzufliegen, "wenn die Rahmenbedingungen sich ändern", so der Sprecher. Er wollte sich aber nicht darauf festlegen, wie lange die Flüge zwischen Deutschland und dem südamerikanischen Land ausgesetzt werden. Zuletzt bediente die Lufthansa die Strecke drei Mal wöchentlich.
Auch wegen des Ölpreisverfalls wird Venezuela derzeit von einer heftigen Wirtschaftskrise heimgesucht.
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
DJG/apr/ros
(END) Dow Jones Newswires
May 29, 2016 08:12 ET (12:12 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.