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HSH Nordbank
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Konjunktur und Zinsen monthly: Eurozone

Trotz hoher Wachstumsdynamik kaum Aufwärtsspielraum für die Renditen

Das überraschend starke Wachstum in der Eurozone zum Jahresauftakt von 0,6% im Vergleich zum Vorquartal ist von Eurostat in einer finalen Schätzung bestätigt worden. Haupttreiber der hohen Dynamik ist der Konsum und hierbei vor allem der Private Konsum. Aber auch von den Bruttoanlageinvestitionen ging ein positiver Wachstumsbeitrag aus, während der Außenhandel das BIP gedämpft hat. Die Konjunkturerholung sollte in den kommenden Quartalen andauern. Allerdings dürfte das zu Jahresbeginn gezeigte Tempo nicht beibehalten werden, so dass wir von einer Wachstumsrate von 1,5% in diesem Jahr ausgehen. Aufgrund des höheren Ölpreises ist die Inflationsrate in der Eurozone im Mai im Vergleich zum Vormonat mit -0,1% leicht höher ausgefallen. Dieser Trend sollte sich in der zweiten Jahreshälfte verstärkt fortsetzen. Die EZB dürfte erst einmal ihre zuletzt beschlossenen Maßnahmen implementieren und deren Wirksamkeit abwarten, bevor sie neue Lockerungsschritte beschließt. Die Renditen der Bundesanleihen zeigen sich stark beeinflusst von den erhöhten Anleihekäufen der EZB.

Wachstum ist konsumgetrieben

Nach einer finalen Schätzung von Eurostat hat das BIP zum Jahresauftakt in der Eurozone preis-, kalender- und saisonbereinigt um o,6% gegenüber dem Vorquartal zugelegt. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ergab sich ein Plus von 1,7%. Damit wurde die Schnellschätzung bestätigt, und die leichte Abwärtskorrektur aus der zweiten Schätzung hat sich nicht halten können. Auch das Schlussquartal 2015 wurde leicht von 0,3% auf 0,4% nach oben revidiert. Damit lässt sich eine spürbare Beschleunigung der Konjunkturerholung über den Jahreswechsel feststellen. Die Aufteilung des BIP auf die einzelnen Länder der Eurozone zeigt, dass das Wachstum breit aufgestellt ist. Spanien und Deutschland liegen mit Wachstumsraten von 0,8% und 0,7% am oberen Ende, aber auch Frankreich und Italien sind mit 0,6% und 0,3% überraschend deutlich expandiert. Portugal konnte dagegen mit einer Wachstumsrate von 0,2% nicht überzeugen, und in Griechenland ist die Wirtschaftsleistung mit 0,5% geschrumpft.

Die Komponenten des BIP sind mit dieser finalen Schätzung ebenfalls veröffentlicht worden. Der private Konsum hat sich im ersten Quartal um 0,6% erhöht, womit er im Vergleich zu den Vorquartalen noch einmal stärker zugenommen hat. Mit 0,3 Prozentpunkten lieferte er somit auch den höchsten Wachstumsbeitrag. Der staatliche Konsum stieg um 0,4% und die Bruttoanlageinvestitionen konnten um 0,8% gesteigert werden, womit sie 0,1 bzw. 0,2 Prozentpunkte zum Wachstum beitrugen. Die Exporte expandierten um 0,4% und die Importe um 0,7%, so dass der Außenhandel das Wachstum mit 0,1 Prozentpunkten dämpfte. Die Vorratsveränderungen hatten mit 0,1 Prozentpunkten einen leicht positiven Einfluss auf das BIP.

Wir gehen davon aus, dass sich die Konjunkturerholung in der Eurozone in den kommenden Quartalen fortsetzt. Allerdings dürfte die Wachstumsdynamik zu Jahresbeginn nicht beibehalten werden können - insbesondere das zweite Quartal könnte aufgrund von Vorzieheffekten im Vergleich zum Vorquartal deutlich abfallen. Nichtsdestotrotz ist unsere BIP-Prognose von 1,5% für 2016 angesichts des starken ersten Quartals mit Aufwärtsrisiken verbunden und könnte sich im weiteren Jahresverlauf als zu pessimistisch erweisen. 2017 dürfte das Wachstum mit 1,6% nur leicht höher ausfallen.

EZB nimmt etwas den Fuß vom Gaspedal

Die EZB-Sitzung am 2. Juni hat wenig Neues gebracht. Die Notenbank hat die neuen Projektionen für Wachstum und Inflation bekannt gegeben. Die Wachstumsprognose für 2016 wurde von 1,4% auf 1,6% nach oben angepasst, während sie für die folgenden Jahre nahezu unverändert bei 1,7% geblieben ist. Auch die für dieses Jahr erwartete Inflationsrate wurde leicht von 0,1% auf 0,2% angehoben; für 2017 und 2018 werden weiterhin Raten von 1,3% und 1,6% angenommen. Die EZB geht davon aus, dass sich die Konjunkturerholung in der Eurozone fortsetzt. Allerdings dürfte das hohe Wachstumstempo zum Jahresauftakt nicht im zweiten Quartal aufrechtzuerhalten sein. Die Inflationsraten sollten in der zweiten Jahreshälfte ansteigen, da sich der Basiseffekt eines höheren Ölpreises bemerkbar machen dürfte. Nach Ansicht der EZB sind derzeit keine Zweitrundeneffekte der niedrigen Inflationsraten in der Eurozone erkennbar - auf diese Gefahr hatten die Währungshüter immer besonders hingewiesen.

In Bezug auf den weiteren geldpolitischen Kurs hat EZB-Präsident Mario Draghi betont, dass zunächst die im März beschlossenen Maßnahmen komplett implementiert werden sollen und anschließend ihre Wirksamkeit abgewartet werden soll, bevor möglicherweise über weitere Lockerungsschritte entschieden wird. Unseres Erachtens bedeutet diese Aussage, dass die EZB zwar weiterhin die Inflationsentwicklung sehr genau beobachtet und handlungsbereit bleibt. Neue Maßnahmen stehen jedoch momentan nicht auf der Agenda, sondern sollten frühestens ab Herbst eine Möglichkeit darstellen. Die EZB will ihren bisherigen Beschlüssen Zeit geben zu wirken - auch vor dem Hintergrund der schwindenden Handlungsalternativen -, so dass sie sich zunächst nicht von den veröffentlichten Preisdaten ins Bockshorn jagen lassen darf. Die Ankäufe von Unternehmensanleihen starten am 8. Juni, und das erste Geschäft im Rahmen der zweiten Runde so genannter gezielter Langfristtender (TLTRO II) wird ab dem 22. Juni durchgeführt. Beide Instrumente waren schon im März beschlossen worden. Sollten tatsächlich zusätzliche Lockerungsschritte notwendig werden, so könnten diese eine erneute Senkung des Einlagezinssatzes um 0,10 auf -0,50% und/oder eine Verlängerung des Anleiheankaufprogrammes über den März 2017 hinaus beinhalten. Der gestiegene Ölpreis sollte jedoch der Notenbank in die Hände spielen und die Inflationsraten allmählich ansteigen lassen.


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