Zum Jahresauftakt hat sich die Konjunkturerholung in Deutschland deutlich beschleunigt. Die Wirtschaft ist preis-, saison- und kalenderbereinigt mit einer Rate von 0,7% im Vergleich zum Vorquartal expandiert, nach 0,3% im Schlussquartal 2015. Die positiven Impulse kamen aus dem Inland. Insbesondere die Investitionen haben deutlich angezogen und mit 0,4 Prozentpunkten den höchsten Wachstumsbeitrag geliefert. Die Ausrüstungen stiegen um 1,9%, während sich die Bauinvestitionen - begünstigt durch die milde Witterung - sogar um 2,3% erhöhten. Auch die Konsumausgaben trugen mit 0,3 Prozentpunkten erheblich zum Wachstum bei. Die Privaten Haushalte steigerten ihre Ausgaben um 0,4% gegenüber dem Vorquartal; die des Staates waren aufgrund der notwendigen Mittel zur Bewältigung der Flüchtlingskrise sogar um 0,5% höher. Der Außenbeitrag hat das Wirtschaftswachstum jedoch mit 0,1 Prozentpunkten gedämpft, denn die Importe (1,4%) nahmen stärker zu als die Exporte (1,0%).
Ähnlich wie in der Eurozone sollte sich die Konjunkturerholung in Deutschland im weiteren Jahresverlauf fortsetzen. Dafür spricht die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die spürbare Lohnsteigerungen zulässt und damit den Privaten Konsum ankurbeln dürfte. Auch der staatliche Konsum bietet Unterstützung, denn die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge führt weiterhin zu erhöhten Ausgaben. Nichtsdestotrotz sollte die Dynamik aus dem ersten Quartal nicht aufrechtzuerhalten sein, da es witterungsbedingt zu Vorzieheffekten bei den Investitionen gekommen ist und sich die Konsumausgaben etwas abflachen könnten. Angesichts des überraschend guten ersten Quartals haben wir unsere BIP-Prognose für Deutschland nach oben angepasst und rechnen nun mit einer Wachstumsrate von 1,7% für das Gesamtjahr 2016.
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