Von Claudio Kummerfeld
Was für ein Wahnsinn geht da vor sich? Man stelle sich vor Angela Merkel würde beschließen, dass ab sofort Wolfgang Schäuble für 5-10 Milliarden Euro pro Monat frei entscheiden kann, dass das Bundesfinanzministerium direkt Kredite vergibt an große Konzerne, und zwar ausschließlich große Konzerne. Bayer, Daimler, BMW, VW, BASF usw. Kleine Ein Mann-Firmen und Mittelständler werden nicht bedacht. Und so läuft das Monat für Monat.
EZB-Chef Mario Draghi. Foto: EZB
Was würde passieren? Es würde einen Proteststurm hageln im Internet, Protestbriefe ohne Ende, tausende Klagen benachteiligter Firmen, die nicht mal eben so an Kredite kommen. Und zu guter Letzt würde sich die EU-Kommission einschalten. Warum? Weil so eine Bevorzugung großer Konzerne eine massive Verzerrung des freien und gleichberechtigen Binnenmarktes in der EU darstellen würde. Und auch würde sich generell die Frage stellen, seit wann der Staat entscheidet, welches Unternehmen Kredit bekommt, und welches nicht. Und warum soll der Staat überhaupt so massiv und selektiv in die freie Marktwirtschaft eingreifen? Denn die Bevorzugung der Großen würde mit so einer Kreditvergabe nur noch zementiert.
Aber ja, dieser Wahnsinn findet seit letzter Woche statt. Es muss einfach nochmal erwähnt werden - ja er findet bereits Staat. Veranstaltet wird er nicht von Berlin aus, sondern von der EZB, die gefühlt tausende Kilometer weiter weg sitzt. Und sie nennt diese Maßnahmen "Corporate Sector Purchase Programme" (CSPP), was Teil der Geldpolitik sein soll. Also eine ganz normale Maßnahme um die Preise in der Eurozone zu regulieren, was ja zu den Aufgaben der EZB gehört. Deswegen wirkt all das so technisch, weil mit Fachbegriffen um sich geschmissen wird. Auch nennt man es nicht Kreditvergabe, sondern Aufkauf von Anleihen. Dabei pumpt die EZB das Geld unmittelbar in die Unternehmen, direkt bei der Erstausgabe der Anleihen - also ist es nichts ...
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