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D-Day am 23. Juni - Der Brexit als Anfang vom Ende von EU und Euro?

Vor einem Jahr war der Grexit keine reine Utopie mehr. Damals ging sogar die Angst um, dass nach einem griechischen Exodus schnell auch weitere Länder wie Zypern oder Portugal leise Servus zur Währungsunion sagen könnten. Denn Griechenland würde ihnen durch Wiedereinführung der Drachme im Tourismus und beim Verkauf von Südfrüchten über Währungsabwertungen erhebliche Konkurrenz bereiten. Doch mit unnachahmlicher Stabilitätsrechts-Beugung durch EU, EZB und IWF konnte Griechenland gerade noch so im Euro-Clan gehalten werden.

Doch viel schlimmer als ein Grexit wäre der Brexit. Es ist schon frevelhaft und vertrauenszersetzend genug, überhaupt zu überlegen, die EU-Familie zu verlassen. Seit Gründung der EU kannte man bislang nur die Familienaufnahme, nicht die Familienaufgabe. Und wenn jetzt sogar ein großes Familienmitglied Good Bye sagen sollte, kommt damit auch ein eindeutig negatives Qualitätsurteil über die Familie selbst zum Vorschein. Die europäische Wertegemeinschaft würde deutlich an Wert verlieren.

Außerhalb des Schoßes der EU-Familie wird es Großbritannien dreckig gehen

Dabei haben die Briten trotz einer prekären Beziehung zur EU, die dem manchmal schwierigen Verhältnis zwischen Schwiegermutter und Schwiegersohn ähnelt, bei einem Brexit Einiges zu verlieren: All ihre Handelsverträge mit der EU werden in einem schmutzigen Scheidungskrieg innerhalb von zwei Jahren völlig gekappt und müssen neuverhandelt werden. Und wie die Erfahrungen mit Norwegen oder auch der Schweiz gezeigt haben, werden Neuverhandlungen deutlich länger als zwei Jahre benötigen. So mancher EU-Politiker wird sein Mütchen kühlen wollen und die Exit-Briten schmoren lassen wie frühere Strafgefangene im Tower of London. Ohnehin wird man den Briten außerhalb der EU keinen gleichwertigen, geschweige denn besseren Deal als innerhalb der europäischen Familie anbieten. Ansonsten könnten nach Onkel Cameron noch andere Familienmitglieder auf dumme Gedanken kommen.

Überhaupt, welcher Handelspartner will denn offensiv Handelsgeschäfte mit Briten oder EU-Geschäftsleuten machen, wenn die neue rechtliche Basis dafür noch unklar ist. Das wäre doch wie der Kauf einer Wundertüte, dessen Inhalt man nicht kennt. Im Zweifelsfall macht man weniger oder gar keine Geschäfte. Beide Seiten werden sich mit Investitionen zurückhalten. Und wenn das hundertausendfach passiert, ist damit natürlich auch ein volkswirtschaftlicher Reibungsverlust verbunden. Allerdings würde Großbritannien noch heftiger getroffen als die Rest-EU.

Wirtschaftlich wird es den Exit-Briten - Sozialhilfeempfängern, Krankenversicherten, Beschäftigten, Unternehmen, Rentnern - definitiv schlechter gehen. Von der EU als größtem Wirtschaftsraum der Welt ist man dann geographisch auf den Ärmelkanal bezogen zwar nur 28 km entfernt, aber handelspolitisch so weit weg wie vom Mars. Man ist von den üppigen Futtertrögen abgekoppelt. Das wird auch die britischen Finanzmärkte nicht kalt lassen. Der britische Aktienindex Footsie könnte zum Futzi-Index werden und mit dem britischen Pfund wäre kein Wuchern mehr möglich.

Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben, aber die Suche danach sehr schwierig

Die "EU-befreiten Briten" werden, nachdem sie ihre "splendid isolation", ihre Insellage, erreicht haben, versuchen, eigene wirtschaftspolitische Standbeine aufzubauen. Man wird das Commonwealth of Nations als Nachfolger des British Empire aufwerten wollen. Doch dieser lockere Zusammenschluss unabhängiger Staaten wird die EU nicht annähernd ersetzen, zumal ihre gut 50 Staaten eigene Interessen vertreten, die ausgerechnet auch darin bestehen, mit der EU Geschäfte zu machen. Sicherlich wird Großbritannien alles daran setzen, eine Kurswende bei der Regulierung seines Finanzplatzes durchzuführen. Mit Deregulierung will man die guten alten Finanz-Zeiten wiederbeleben und eine attraktive Alternative zu den Finanzplätzen auf dem Kontinent bieten. Doch auch dieser Prozess wird seine Zeit brauchen, wenn er mit Blick auf eine global eingezäunte Finanzindustrie überhaupt Erfolg verspricht. Teile der Londoner Finanzindustrie könnten sich in der Zwischenzeit sogar veranlasst sehen, der Londoner City mit Verlagerung ihrer Geschäfte nach Dublin, Frankfurt oder Luxemburg fremdzugehen. Selbst die Beziehungsintensivierung mit dem angelsächsischen Blutsbruder Amerika wird schwierig. Polit-Amerika könnte sogar richtig sauer auf seinen europäischen Lieblingspartner werden, der ihnen nach Brexit eine weitere geostrategische Baustelle, diesmal in Europa beschert.

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