Bielefeld (ots) - Europas Kartellrecht gilt als eine der großen Stärken. Das aktuelle Beispiel praktisch aller Lkw-Hersteller in der Gemeinschaft zeigt: Es gäbe - außer der Brüsseler Wettbewerbsbehörde - niemanden, der EU-weite Preisabsprachen stoppen könnte. Dass die Brummi-Branche die Listenpreise ihrer Lkw-Züge um bis zu 20 Prozent künstlich verteuert hat, ist mehr als nur einfach dreist. Die zurückliegenden Fälle mit ähnlichen Vergehen anderer Branchen wie Aufzüge, Sanitär-Einrichtungen, Autoglas oder Betriebsprogrammen für Computer zeigen: Es wird mit allen Mitteln versucht, den Wettbewerb zugunsten der Verbraucher auszutricksen und sich daran zu bereichern. Der Binnenmarkt ist aber ohne Wettbewerb undenkbar. Mehr noch: Er entfaltet seine Möglichkeiten erst dann, wenn sich alle an die Regeln halten und nicht glauben, ihn für ihre Zwecke außer Kraft setzen zu dürfen. Den Lkw-Herstellern kann man dabei nur eines zugutehalten: Sie haben im Laufe der Ermittlungen wenigstens nicht versucht, ihre Praxis schönzureden, sondern geholfen, die eigenen Vergehen aufzuklären.
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