Düsseldorf (ots) - Kaum ein anderer Politiker vermarktet sich so erfolgreich selbst wie Markus Söder. Der VW-Skandal kommt dem bayerischen Finanzminister gerade recht: Man sei rechtlich verpflichtet, wegen der Aktienkurs-Verluste des landeseigenen Pensionsfonds zu klagen. Ein klassischer Söder: So führt er nicht nur das rot-grüne Niedersachsen vor, das bislang - obwohl Großaktionär - nicht gegen den wichtigsten Konzern im Land vorgeht. Er liefert zugleich der Opposition eine Steilvorlage, um Parteikollege und Verkehrsminister Alexander Dobrindt zu kritisieren. "Schmutzeleien" hat CSU-Parteichef Horst Seehofer Söder einst vorgeworfen. Dessen gestrigen Streich könnte man in diese Kategorie einordnen - wenn er nicht gleichzeitig den Finger in die Wunde legen würde. Denn egal, ob Land oder Bund: Konsequentes und hartes Vorgehen sieht anders aus. Dabei hatte das Kontroll-Vakuum den VW-Skandal erst möglich gemacht. Schon im eigenen Interesse sollten Niedersachsens Ministerpräsident Weil und Co. ihr Verhalten ändern - dann würden sie Profis wie Söder die Nadelstiche auch nicht so leicht machen.
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