Karlsruhe (ots) - Erdogan beobachtet mit wachsender Verärgerung, dass seine westlichen Partner die Festnahmewelle seit dem 15. Juli heftiger kritisieren als den Umsturzversuch selbst. Die europäische Reaktion auf den Putsch kommt allerdings nicht von ungefähr. Schon vor dem Umsturzversuch behandelte Erdogan wichtige demokratische Errungenschaften eher als lästigen Ballast denn als unabdingbare Voraussetzungen für einen EU-kompatiblen Staat. Kein EU-Politiker möchte Erdogan mit einer Solidaritätsnote in Ankara aufwerten. In diesem politischen Graben zwischen Ankara und Brüssel liegt das eigentliche Risiko für die Zukunft der Beziehungen.
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