Derzeit werden derzeit Wahrscheinlichkeiten für eine Rezession von über 50% herumgereicht und finden hohe Beachtung. Diese Prognosen sollte man mit Vorsicht genießen.
Es gibt sehr unterschiedliche Modelle, die die Wahrscheinlichkeit einer Rezession bestimmen. Manche dieser Modelle sind brauchbar, andere weniger. Gut geeignet sind zwei Modelle, die von der US-Notenbank verwendet werden. Das eine gibt die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in einem bestimmten Quartal an, das andere die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession im nächsten Quartal.
Das erste Modell beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns in einer Rezession befinden, das zweite versucht die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession im kommenden Quartal zu eruieren. Auf den ersten Blick wirkt das erste Modell fast nutzlos, da es die aktuelle Situation beschreibt. Man sollte annehmen, dass man aufgrund von Daten weiß, ob sich eine Wirtschaft in einer Rezession befindet oder nicht. Das ist jedoch nicht der Fall.
Lesen Sie dazu auch: Steigen die Zinsen auf sehr lange Sicht nicht mehr?
Bis endgültig und offiziell ein Quartal zu einem Rezessionsquartal erklärt wird, können viele Monate oder gar Jahre vergehen. Das liegt an der hohen Unsicherheit von volkswirtschaftlichen Daten.
Die Daten, die veröffentlicht und medial diskutiert werden, sind die Erstveröffentlichungen. Sie sind in den Folgemonaten oftmals noch deutlichen Revisionen unterworfen. Bis die endgültigen Daten feststehen, vergeht viel Zeit. Erst jetzt wurde offiziell festgestellt, wie stark die US-Wirtschaft im vergangenen Jahr gewachsen ist.
Grafik 1 zeigt die beiden Wahrscheinlichkeiten, die sich aufgrund der beiden Modelle ergeben. Die Rezessionswahrscheinlichkeit ist die aktuelle Wahrscheinlichkeit (erstes Modell). Die geglättete Wahrscheinlichkeit (zweites Modell) sagt etwas über die Zukunft aus.
Den vollständigen Artikel lesen ...