STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Spekulationen um baldige Zinserhöhung in den USA nehmen zu
Autoaktien unter Druck
Den Aktienmärkten ist vor dem Wochenende die Puste ausgegangen. Der DAX sackte am Freitag um 0,9 Prozent auf 10.511 Punkte ab.
Weil wichtige Konjunktur- und Firmendaten fehlten, nutzen Anleger offenbar die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen. Zudem richteten Investoren nach der Bilanzsaison ihren Blick zunehmend wieder auf die Zinspolitik der US-Notenbank (Fed). Innerhalb der Fed mehren sich die Stimmen für eine baldige Anhebung der Leitzinsen, die im Dezember 2015 erstmals seit fast zehn Jahren auf 0,25 bis 0,5 Prozent erhöht wurden.
John Williams vom Fed-Ableger aus San Francisco sagte, ein zu langes Zögern der Notenbank könne negative Folgen für die USA haben. Eine Zinserhöhung solle lieber "früher als später" erfolgen. Der Chef des New Yorker Fed-Ablegers, William Dudley, betonte darüber hinaus die starke Erholung am US-Arbeitsmarkt. Ein Lohnzuwachs von rund 2,5 Prozent deute darauf hin, dass die Wirtschaft auf dem Weg zur Vollbeschäftigung sei.
Die Spekulationen über die künftige Zinspolitik ließ den US-Dollar wieder steigen, nachdem er am Donnerstag deutlich Federn gelassen hatte. Der Euro sank im Gegenzug um einen halben US-Cent auf 1,1305 US-Dollar.
Am deutschen Aktienmarkt kamen Papiere aus der Autobranche unter die Räder. Experten von Goldman Sachs stuften BMW und den Zulieferer Hella herunter. BMW verloren 2,4 Prozent, Hella waren mit einem Minus von 3,5 Prozent größter Verlierer im MDAX. Im Autosektor gebe es "dunkle Wolken am Horizont", schrieben die Experten der US-Investmentbank in einer Kurzstudie.
Zudem belastete der Streit zwischen Volkswagen und einem Lieferanten die Stimmung in der Branche. Weil ein Zulieferer keine Teile mehr liefert, stehen bei VW Bänder still und der Konzern prüft Kurzarbeit. VW-Aktien verloren 1,7 Prozent an Wert.
Auch Continental gehören heute mit einem Minus von 1,6 Prozent zu den schwächsten Werten im DAX.
Infineon-Investoren ließen sich vom Gewinn- und Umsatzsprung bei Applied Materials anstecken. Die Aktien des Münchner Chipherstellers legten um 1,1 Prozent auf 15,26 Euro zu. Der Konkurrent aus den USA verdiente wegen einer starken Nachfrage nach Speicher- und Smartphone-Halbleitern im vergangenen Quartal deutlich mehr als zuletzt.
An der Londoner Börse kletterten Easyjet wegen Übernahmegerüchten um 3,5 Prozent nach oben. In einem Marktbericht der "Times" hieß es, Easyjet sei ein potenzielles Kaufziel für die US-Leasingfirma AerCap.
Ebenfalls in London richteten Anleger ihre Blicke auf den Wettanbieter Willam Hill, dessen Aktien um gut drei Prozent zulegten. Die Rivalen Rank und 888 zogen ihre 3,7 Milliarden Euro schwere Offerte für den Buchmacher zurück. Zudem stellte William Hill einen Jahresgewinn am oberen Ende des Zielkorridors von 260 bis 280 Millionen Pfund Sterling in Aussicht.
Börse Stuttgart TV
Börsenstratege Ulrich W. Hanke war an der Börse Stuttgart zu Gast. Im Interview mit Holger Scholze sprach der Autor über sein neues Buch. Was ist eigentlich ein Börsenstar? Wie können Privatanleger von den Strategien und Methoden der erfahrenen Profis profitieren? Was können wir von ihnen lernen? Die Antworten auf diese und noch mehr Fragen sehen Sie hier bei Börse Stuttgart TV.
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Euwax Sentiment Index
Der Euwax Sentiment Index pendelte am Mittag um die Nulllinie herum. In dieser Phase war bei einem ruhigen Geschäft also kein klarer Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar.
Trends im Handel
An der Euwax wurden heute bei Knock-out-Puts auf die Aktien von BMW und Deutsche Bank kurzfristige Gewinne mitgenommen.
Gleichzeitig waren Knock-out-Puts auf die Ölsorte Brent gesucht. Offenbar erwarten die Investoren fallende Preise des "schwarzen Goldes".
Einige Anleger kauften heute Call-Optionsscheine auf Allianz und die Deutsche Börse.
Calls auf HeidelbergCement waren dagegen auf der Verkaufsseite zu finden.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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