FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngste Erholungsrally der Leoni-Aktien
Die Aktien hätten seit Anfang Juli eine respektable Rally hingelegt, die durch besser als erwartete vorläufige Quartalszahlen sogar noch stärker Auftrieb erhalten habe, schrieb Laskawi. Inzwischen würden die Papiere aber mit einer 20-prozentigen Prämie im Vergleich zu den Wettbewerbern gehandelt, obwohl Leoni nur wegen positiver Einmal-Effekte überraschend stark abgeschnitten habe. Es gebe keinen Grund für einen Bewertungsaufschlag, auch wenn nicht auszuschließen sei, dass Leoni zu einem Übernahmeziel werden könnte.
ANALYST: WEITERE HERAUSFORDERUNGEN
Der Analyst verwies darauf, dass dem MDax-Konzern in nächster Zeit noch einige Herausforderungen ins Haus stünden. Die Ergebnisdynamik dürfte sich im zweiten Halbjahr abschwächen, zumal keine Einmal-Effekte mehr zu erwarten seien. Leoni dürfte den Wettbewerbern bei der Profitabilität in den kommenden zwei Jahren hinterherhinken. Die Hauptgründe dafür sieht der Experte in der laufenden Umstrukturierungen, die die Gewinne in der Sparte Bordnetz-Systeme mindestens bis Ende 2017 belasten dürften.
Zudem sei das ankündigte Ausscheiden von Frank Hiller, der nach der Gewinnwarnung im Jahr 2015 neuer Chef der Bordnetz-Sparte wurde, ein großer Verlust und komme zudem zu einem unglücklichen Zeitpunkt. "Er schien der richtige Mann für den Job gewesen zu sein", hob Laskawi hervor. Zwar habe Leoni bereits einen Nachfolger gefunden, doch könnte der Wechsel das Tempo der Veränderungen bremsen.
Laskawi senkte seine Gewinnschätzungen für 2016 und liegt nun rund 10 Prozent unter der durchschnittlichen Markterwartung.
Mit der Einstufung "Sell" empfiehlt die Deutsche Bank auf Basis der erwarteten Gesamtrendite für die kommenden zwölf Monate den Verkauf der Aktie./ck/mis
Analysierendes Institut Deutsche Bank.
ISIN DE0005408884
AXC0094 2016-08-26/12:13