WEIMAR (AFP)--Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens haben sich für eine "flexiblere Europäische Union" ausgesprochen. Dabei müsse das "unterschiedliche Ambitionsniveau" der einzelnen Mitgliedstaaten mit Blick auf die weitere Integration in der EU respektiert werden, erklärten Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), sein französischer Kollege Jean-Marc Ayrault und Polens Außenminister Witold Waszczykowski am Sonntag bei einem Treffen in Weimar.
Die Außenminister des vor 25 Jahren gegründeten Weimarer Dreiecks schlugen vor, sich künftig auch in erweiterten Formaten, darunter mit den Außenministern der Visegrad-Gruppe, zu treffen. Zudem befürworteten sie ein künftiges jährliches Treffen des Europäischen Rats im Format eines "Europäischen Sicherheitsrats", der über Fragen der inneren und äußeren Sicherheit beraten soll. Europa stehe vor "beispiellosen Herausforderungen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Deshalb sei es wichtig, die Zusammenarbeit zu verstärken und ihr einen neuen Impuls zu geben.
Mit Blick auf den bei einem Referendum beschlossenen Ausstieg Großbritanniens aus der EU zeigten sich die Außenminister davon überzeugt, dass die EU "den natürlichen, zukunftsorientierten und unverzichtbaren Rahmen" für das Streben nach Freiheit, Wohlstand und Sicherheit in Europa darstelle.
Das Weimarer Dreieck wurde 1991 vom damaligen deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) und seinen französischen und polnischen Kollegen Roland Dumas und Krzysztof Skubiszewski ins Leben gerufen. In dem Gesprächsforum tauschen sich die drei Länder in unregelmäßigen Abständen aus und beraten über den europäischen Einigungsprozess. Das letzte Außenministertreffen in diesem Rahmen fand im April 2015 in Breslau statt.
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August 28, 2016 10:19 ET (14:19 GMT)