DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Der Inflationsdruck im Euroraum dürfte im August leicht zugenommen haben. Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 0,3 Prozent gestiegen sind, nachdem die Teuerung im Juli bei 0,2 Prozent gelegen hatte. Für die Kerninflation (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) wird eine unveränderte Rate von 0,9 Prozent erwartet. Die Verbraucherpreisinflation im Euroraum ist schon seit langem viel niedriger als die EZB anstrebt. Von ihrem zyklischen Höchstwert von 3 Prozent im Herbst 2011 fiel sie im Februar 2013 unter 2 Prozent, unterschritt im Herbst 2013 die Marke von 1 Prozent und ist seit Ende 2014 wiederholt negativ gewesen, zuletzt im Mai dieses Jahres. Seither hat sie sich vorsichtig erholt - bis auf plus 0,2 Prozent im Juli. Selbst wenn die Inflationsrate wie prognostiziert auf 0,3 Prozent steigen würde, wäre das aus Sicht der EZB viel zu wenig.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Weitere Termine:
09:00 DE/Bertelsmann SE & Co KGaA, Ergebnis 1H, Gütersloh
14:00 NL/Steinhoff International Holdings NV, Trading Update, Amsterdam
DIVIDENDENABSCHLAG
Ringmetall: 0,05 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Einzelhandelsumsatz Juli saisonbereinigt real PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: -0,6% gg Vm 09:55 Arbeitsmarktdaten August Arbeitslosenzahl saisonbereinigt PROGNOSE: -5.000 gg Vm zuvor: -7.000 gg Vm Arbeitslosenquote saisonbereinigt PROGNOSE: 6,1% zuvor: 6,1% - FR 08:45 Verbraucherpreise August (vorläufig) PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+0,3% gg Vj zuvor: -0,4% gg Vm/+0,2% gg Vj 08:45 Privater Verbrauch Juli PROGNOSE: +0,2% gg Vm/-0,1% gg Vj zuvor: -0,8% gg Vm/+0,6% gg Vj - EU 11:00 Verbraucherpreise Eurozone August (Vorabschätzung) Eurozone PROGNOSE: +0,3% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,9% gg Vj zuvor: +0,9% gg Vj 11:00 Arbeitsmarktdaten Juli Eurozone Arbeitslosenquote PROGNOSE: 10,0% zuvor: 10,1% - IT 11:00 Verbraucherpreise August (vorläufig) PROGNOSE: +0,2% gg Vm/-0,1% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/-0,1% gg Vj - US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht August Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +180.000 Stellen zuvor: +179.000 Stellen 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago August PROGNOSE: 54,0 zuvor: 55,8
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 NO/Auktion 1,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2026 im Volumen von 2 Mrd EUR 11:30 DE/Auktion 0,00-prozentiger Bundesschatzanweisungen im Laufzeit September 2018 im Volumen von 4 Mrd EUR 11:30 PT/Auktion von Anleihen im Gesamtvolumen von 750 Mio bis 1 Mrd EUR, davon 3,85-prozentige Anleihen mit Laufzeit April 2021 2,875-prozentige Anleihen mit Laufzeit Juli 2026
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.175,80 +0,03% Nikkei-225 16.888,52 +0,98% Shanghai-Comp. 3.085,32 +0,35% DAX 10.657,64 +1,07% DAX-Future 10.656,50 +0,79% XDAX 10.657,79 +0,78% MDAX 21.599,80 +0,38% TecDAX 1.738,86 +0,78% EuroStoxx50 3.030,75 +1,08% Stoxx50 2.874,91 +0,61% Dow-Jones 18.454,30 -0,26% S&P-500-Index 2.176,12 -0,20% Nasdaq-Comp. 5.222,99 -0,18% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 167,74 +1
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Vorbörslich zeichnet sich am Mittwoch eine wenig veränderte Eröffnung ab. Die Anleger dürften weiter zurückhaltend agieren vor der Veröffentlichung des offiziellen US-Arbeitsmarktberichts am Freitag. Zudem steht am Nachmittag der Arbeitsmarktbericht des Dienstleisters ADP auf dem Programm, der eine erste Indikation für den großen Bericht geben könnte. Auf dem Konjunkturprogramm in den USA steht außerdem der Chicago-Einkaufsmanagerindex. Der Verkaufsdruck in Rohstoff-Aktien könnte sich laut Händlern fortsetzen. "Der latent starke Dollar drückt auf die Rohstoffpreise und damit auf die Rohstoffaktien", sagt einer. Günstige Vorlagen kommen unterdessen von den US-Finanztiteln.
Rückblick: Fester - Eine mögliche Anhebung der Leitzinsen in den USA wurde nicht mehr negativ gewertet, stattdessen machte sich Konjunkturzuversicht breit. Die europäischen Aktienmärkte profitierten zudem davon, dass der Dollar aufgrund der Zinserhöhungsfantasie auf- und der Euro im Gegenzug abwertete. Zu den wenigen Ausnahmen gehörten Aktien der Rohstoffbranche, denn der festere Dollar drückt die Preise für Rohstoffe wie etwa Gold und Öl. Der Stoxx-Rohstoffsektor gab um 2,9 Prozent nach. Zu den Gewinnern zählten konjunkturemopfindliche Bankenaktien mit einem Plus von 1,9 Prozent. Sie profitierten auch von der Aussicht auf höhere Zinsen, weil das derzeitige Niedrigzinsumfeld das klassische Bankengeschäft erschwert. Besonders gesucht waren phasenweise italienische Bankenaktien.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - SAP proftierten mit einem Plus von 2,4 Prozent von einer Kaufempfehlung der Barclays-Analysten, die für die kommenden Jahre Gewinnzuwächse um zweistellige Prozentsätze erwarten. Vonovia gaben um 1,0 Prozent nach. Die als defensiv geltende Immobilienaktie war angesichts der verstärkten Risikofreude der Anleger nicht gefragt. In der zweiten Reihe profitierte K+S von Konsolidierungsfantasie und legten um 4 Prozent zu, denn die kanadischen Düngemittelhersteller Potash und Agrium verhandeln über eine Fusion. Für Wacker Chemie ging es um 3,4 Prozent auf 86,34 Euro nach oben, gestützt durch eine Studie der Deutschen Bank. Die Analysten haben ihre Kaufempfehlung bestätigt und nennen ein Kursziel von 100 Euro. Die jüngsten Entwicklungen bei Stada gehen Mainfirst zufolge in die richtige Richtung, die Aktie verbesserte sich um 2,7 Prozent. Im TecDAX rückten nach einer Empfehlung von Barclays Wirecard um 3 Prozent vor.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 Uhr) unverändert bei 10.658 Punkten
K+S, die mit Fusionsgesprächen zwischen den Düngemittelherstellern Potash und Agrium im späten Handel deutlich zugelegt hatten, wurde um den Schlussstand von 18,95 Euro getaxt.
USA / WALL STREET
Etwas leichter - Die anhaltende Unsicherheit um eine mögliche baldige Zinserhöhung durch die US-Notenbank hielt die Kurse im Schach. Die Investoren hielten sich im Vorfeld des am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktberichts weiter zurück. Dieser könnte mehr Klarheit über das weitere Vorgehen der US-Notenbank liefern. Bei den Einzelwerten standen Apple im Fokus. Die EU fordert eine Steuerrückzahlung des Konzerns in Höhe von rund 13 Milliarden Euro, die Irland und Apple aber anfechten wollen. Apple habe nie steuerliche Sondervereinbarungen gefordert und auch nie bekommen, so Apple-Chef Cook in einer ersten Reaktion. Die Apple-Aktie verlor 0,8 Prozent. Fusionsgespräche zwischen den Düngemittelherstellern Potash und Agrium trieben den Potash-Kurs um 10,8 Prozent an, Agrium stiegen um 7 Prozent. Am Anleihemarkt gab es nur wenig Bewegung.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.25 Uhr EUR/USD 1,1152 +0,1% 1,1145 1,1144 EUR/JPY 114,92 +0,1% 114,79 114,69 EUR/CHF 1,0961 +0,0% 1,0960 1,0940 GBP/EUR 1,1744 +0,0% 1,1738 1,1744 USD/JPY 103,06 +0,1% 102,98 102,91 GBP/USD 1,3097 +0,1% 1,3081 1,3091
Der Dollar neigte weiterhin zur Stärke und drückte den Euro mit 1,1131 Dollar zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Analysten sehen zunächst nur noch begrenztes Abwärtspotenzial für den Euro, denn die Anleger dürften nun erst einmal auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag warten. Im späten US-Handel ging der Euro mit 1,1142 Dollar um. Auch zum Yen legte der Dollar weiter zu.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,34 46,35 -0,0% -0,01 +8,1% Brent/ICE 48,37 48,37 0% 0,00 +11,4%
Der starke Dollar sorgte weiter für Druck auf die Ölpreise. Für Druck sorgte auch ein Bericht, wonach Iran plant, seine Ölförderung bis zu Jahresende weiter zu steigern. Das schürte Skepsis bezüglich des im September anberaumten Treffens der Opec-Staaten, wo über eine Drosselung der Förderung gesprochen werden soll. Daneben rückten die offiziellen wöchentlichen US-Lagerdaten am Mittwoch wieder in den Blickpunkt. Die vorlaufenden Daten des American Petroleum Institute (API) zeigten am Abend, dass die wöchentlichen Ölvorräte um knapp 1 Million Barrel gestiegen sind, während die Benzinvorräte deutlicher sanken. Die Ölpreise reagieren darauf im asiatisch dominierten Handel am Mittwoch aber kaum. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel zum US-Settlement um 1,3 Prozent auf 46,35 Dollar. Für Brent ging es um 1,8 Prozent auf 48,37 Dollar abwärts.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.314,12 1.311,10 +0,2% +3,02 +23,9% Silber (Spot) 18,79 18,61 +1,0% +0,18 +36,0% Platin (Spot) 1.060,80 1.057,50 +0,3% +3,30 +19,0% Kupfer-Future 2,08 2,07 +0,3% +0,01 -3,5%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 31, 2016 01:31 ET (05:31 GMT)
Nach der Zwischenerholung zu Wochenbeginn ging es mit dem Goldpreis erneut abwärts. Der Preis für die Feinunze rutschte auf ein Zweimonatstief. Weiter drückten der starke Dollar und die Aussicht auf steigende US-Zinsen auf die Stimmung. Die Feinunze ermäßigte sich zum US-Settlement um 0,8 Prozent auf 1.316,50 Dollar.
MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR
KONJUNKTUR GROßBRITANNIEN
Das GfK-Verbraucherbvertrauen ist im Ausgust auf -7 von -12 im Juli gestiegen. Prognostiziert wurde ein Wert von -8.
KONJUNKTUR JAPAN
Japans Industrieproduktion hat im Juli überraschend stagniert, nachdem sie im Vormonat deutlich angezogen hatte. Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,8 Prozent erwartet. Im Juni war die Produktion um 2,3 Prozent gewachsen.
POLITIK FRANKREICH
Nach seinem Rücktritt als französischer Wirtschaftsminister hat Emmanuel Macron erneut eine Präsidentschaftskandidatur angedeutet, ohne sie aber offiziell zu verkünden.
DÜNGEMITTELBRANCHE
Die kanadischen Konzerne Agrium und Potash haben Verhandlungen über einen Zusammenschluss unter Gleichen bestätigt.
MERCK KGAA
Moody's hat den Ausblick für Merck auf stabil von negativ angehoben.
EVONIK
hat seine angekündigte Anleihe im Volumen von 1,9 Milliarden Euro platziert. Insgesamt wurden drei festverzinsliche Tranchen emittiert: Eine Anleihe über 650 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 4,5 Jahren und einem Zinskupon von 0 Prozent pro Jahr, eine Anleihe über 750 Millionen Euro mit acht Jahren Laufzeit und einem Kupon von 0,375 Prozent, sowie eine Anleihe über 500 Millionen Euro mit zwölf Jahren Laufzeit und einem Kupon von 0,750 Prozent.
NOVARTIS
hat in den USA ein Nachahmerprodukt für das Medikament Enbrel des US-Konzerns Amgen am Start. Wie die Novartis-Tochter Sandoz mitteilte, hat die US-Gesundheitsbehörde FDA das Biosimilar Etanercept, das unter dem Namen Erelzi vertrieben werden soll, zur Behandlung verschiedener Entzündungskrankheiten zugelassen. Amgen setzte mit Enbrel, das zur Behandlung von Arthritis, Rheuma und Schuppenflechte dient, im vergangenen Jahr 5,36 Milliarden US-Dollar um.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
August 31, 2016 01:31 ET (05:31 GMT)
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