Regensburg (ots) - Ob Reality-Show oder Quiz: In Formaten, in denen vor zehn, 15 Jahren überwiegend fernsehunerfahrene Normalbürger auftraten, tummeln sich heute allzu oft Prominente. Das hat vor allem zwei Folgen. Beide haben TV-Unterhaltung fader gemacht. Da immer mehr Fernsehredaktionen nach Prominenten verlangen, ist der Begriff der Prominenz selbst ausgedehnt worden - und zwar weit über die Schmerzgrenze hinaus. Es gibt B-Promis, C-Promis, Z-Promis: bisweilen bemitleidenswerte Gestalten, deren Drang an die Öffentlichkeit längst zum Selbstzweck geworden ist. Die zweite Folge: Fernsehshows haben Authentizität verloren. TV-Nostalgiker erinnern sich an "Familienduell" oder "Geld oder Liebe". Die Auftritte der Otto Normalverbraucher in diesen Formaten waren manchmal originell, oft unfreiwillig komisch - in jedem Fall aber authentisch und somit deutlich interessanter als die zweihundertste wohlinszenierte Darbietung der Tagesschau-Moderatorin oder des Champions-League-Gewinners von 1997. Fernsehmacher sollten wieder mehr Herz für Amateure zeigen.
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