Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wird bei seiner Reise nach Russland auch mit Präsident Wladimir Putin zusammenkommen. Neben wirtschaftlichen Fragen werde es auch um den Ukraine-Konflikt, Syrien und den "völlig wahnsinnigen Angriff auf die Hilfstransporte" in dem Bürgerkriegsland gehen, sagte Gabriel am Mittwoch in Berlin vor seiner Abreise.
"Für Reden ist nie der falsche Zeitpunkt, für Schweigen ist immer der falsche Zeitpunkt", ergänzte der SPD-Chef. Bei dem zweitägigen Besuch in Moskau stehen außerdem Gespräche mit mehreren Mitgliedern der russischen Regierung auf der Tagesordnung. Begleitet wird der Vizekanzler von einer Wirtschaftsdelegation. Die Manager verknüpfen mit der Reise die Hoffnung auf ein stärkeres politisches Tauwetter.
"Ein baldiger Einstieg in den Ausstieg aus den Sanktionen wäre für die Wirtschaft in Europa ein wichtiges Signal. Auch hier hoffen wir nach den Duma-Wahlen auf neue Initiativen", sagte der Geschäftsführer des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft, Michael Harms. Die SPD-Spitze hatte sich bereits mehrfach für eine schrittweise Zurücknahme der Strafmaßnahmen ausgesprochen.
Die russische Wirtschaft steckt im Abschwung. Zu schaffen machen ihr die Sanktionen des Westens in Folge der Ukraine-Politik, der niedrige Ölpreis und der gefallene Kurs des Rubels. Das staatliche Statistikamt rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,7 Prozent. Erst im kommenden Jahr soll wieder ein leichtes Wachstum erzielt werden.
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September 21, 2016 10:05 ET (14:05 GMT)
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