BERLIN (dpa-AFX) - Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen laut einem Pressebericht in ihrem Herbstgutachten mit einem stärkeren Aufschwung der deutschen Wirtschaft. In diesem Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) demnach um 1,9 Prozent wachsen, berichtet "Die Welt" am Mittwoch vorab. Die Tageszeitung berief sich dabei auf informierte Kreise, die Einblick in das Herbstgutachten haben.
Das Herbstgutachten wird am Donnerstag offiziell der Bundesregierung übergeben. In ihrem Frühjahrsgutachten waren die Institute noch deutlich pessimistischer gewesen und hatte nur ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent prognostiziert.
Im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum dem Gutachten zufolge allerdings abschwächen. 2017 werde die deutsche Wirtschaftsleistung um 1,4 Prozent zulegen, schreiben die Ökonomen. Im April hatten die Forscher noch ein Plus von 1,5 Prozent erwartet. Verantwortlich für die schwächere Entwicklung seien vor allem Kalendereffekte: 2017 werden überdurchschnittlich viele Feiertage in die Arbeitswoche fallen. Unter anderem ist der Reformationstag im kommenden Jahr ein bundesweiter Feiertag.
In ihrem Gutachten mit dem Titel "Deutsche Wirtschaft gut ausgelastet - Wirtschaftspolitik neu ausrichten" kritisieren die Institute erneut die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Sie plädieren abermals dafür, die sogenannten strukturellen Haushaltsüberschüsse für Investitionen zu nutzen. Insbesondere in die Schulen müsse mehr Geld fließen. Der Flüchtlingszustrom habe die Defizite im Bildungssystem noch stärker hervortreten lassen.
Das Herbstgutachten wird erstellt vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW), dem Institut für Wirtschaftsforschung München (Ifo), dem Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW), dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung Essen (RWI)./jkr/bgf/fbr
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