HAMBURG (AFP)--Das Gericht der Europäischen Union hat eine Klage von deutschen und österreichischen Stromversorgern gegen die Subventionen für das britische Atomkraftwerk Hinkley Point abgewiesen. Der Ökostromanbieter Greenpeace Energy teilte am Donnerstag in Hamburg mit, das Gericht in Luxemburg habe die Klage als nicht zulässig bezeichnet. Das Unternehmen prüft nun Rechtsmittel gegen die Entscheidung.
Die geplanten britischen Subventionen für den Neubau der beiden Druckwasserreaktoren von Hinkley Point C summieren sich laut einer von Greenpeace angeführten Studie auf umgerechnet rund 108 Milliarden Euro. Die EU-Kommission hatte die Beihilfen 2014 genehmigt. Dagegen klagten zehn überwiegend deutsche Stromanbieter, darunter die Stadtwerke von Mainz, Schwäbisch-Hall und Tübingen. Sie fürchten durch die Atom-Subventionen Einbußen und Wettbewerbsnachteile.
Greenpeace Energy betonte, der Rechtsstreit habe "grundsätzliche Bedeutung, weil Hinkley Point C als Blaupause für ein Dutzend weiterer Akw-Projekte in Großbritannien und anderen europäischen Ländern dienen kann." Der Vertrag für die Erweiterung des Kernkraftwerks durch ein französisch-chinesisches Konsortium sollte am Donnerstag in London unterzeichnet werden. Es ist der erste Reaktor-Neubau in Großbritannien seit rund zwei Jahrzehnten.
DJG/sha
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September 29, 2016 07:15 ET (11:15 GMT)