Wer etwas Großes verändern will, braucht Hilfe. Wer Hilfe will, muss andere überzeugen, dass die Veränderung gut ist und so beginnt nun die intensive Lobbyarbeit einiger Notenbanker, weil sie etwas verändern wollen.
Drei US-Notenbanker stimmten beim jüngsten Zinsentscheid gegen die Beibehaltung des aktuellen Zinssatzes. Sie wollten eine Zinsanhebung. Der Zinsschritt kam nicht, weil einfach noch nicht genügend Notenbanker überzeugt sind, dass eine Zinsanhebung wirklich gut ist. Der Konsens der US-Notenbank sagt immer noch: abwarten.
Soll diese Konsenshaltung verändert werden, dann braucht es gute Argumente. Um einen Zinsschritt im Dezember zu ermöglichen, ist viel Überzeugungsarbeit notwendig. So kam es am vergangenen Freitag zu einem eher seltenen Ereignis. Eric Rosengren, Vorsitzender der regionalen Notenbank von Boston, veröffentlichte auf der Homepage der Notenbank ein Statement.
In seinem Statement erklärt er, weshalb er gegen eine Beibehaltung des Zinssatzes gestimmt hat. Er will jetzt einen Zinsschritt, damit es zu keiner Rezession kommt. Dahinter stecken Jahrzehnte an Erfahrung und Daten. Die wichtigsten Punkte sind in der Grafik zusammengefasst.
Die Notenbank hat ein duales Mandat, Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Preisstabilität ist noch nicht erreicht. Die Inflation hält sich beharrlich unter der Zielmarke von 2?%. Rechnet man Rohstoffpreise heraus, dann sind die 2?% etwas greifbarer. Sie sind ebenso greifbar, weil sich die Lohnsteigerungen derzeit bei deutlich über 2?% einpendeln.