Mainz (ots) - Trump würde als Präsident nicht den dritten Weltkrieg anzetteln, vermutlich auch keine Mexikaner in Konzentrationslager sperren. Die schlechte Nachricht - es gilt mehr denn je, was EU-Parlamentspräsident Martin Schulz trefflich so formulierte: "Der Typ ist gefährlich." Das lässt sich präzisieren: Der Typ ist ein Neandertaler, ein Urviech in des Wortes schlimmster Bedeutung. Er ist eine Schande für die Politik und als Präsidentschaftskandidat eine Schande für die Vereinigten Staaten von Amerika. Da muss etwas bestialisch schief gelaufen sein. Im Vergleich zu der Tatsache, dass eine Präsidentschaft Trumps noch immer nicht ausgeschlossen erscheint, ist das Erstarken der AfD in Deutschland mit zweistelligen Wahlergebnissen - relativ, wohlgemerkt: relativ betrachtet - ein laues Lüftchen. Populismus und Pseudo-Lösungen haben Hochkonjunktur. Das liegt ein Stück weit, aber keineswegs ausschließlich an den bislang etablierten politischen Kräften, die sich nicht genug kümmern. Es liegt in ganz starkem Maße aber auch an der Gedankenwelt derer, die letztlich ihr Wahlkreuz machen. Hillary Clinton ist wahrhaftig keine Superlösung, schon gar keine Mutter Teresa. Aber die Enttäuschung von Wählern, die sich abgehängt fühlen, entbindet eigentlich nicht von der Verantwortung, notfalls alles zu wählen, bloß keinen Neandertaler. Trump steht in Umfragen immer noch überraschend gut da. Deshalb resignieren viele und meinen, Empörung nutze nichts mehr. Doch, tut sie. Die Empörung muss bleiben. Eigentlich müsste ein Ruck gehen, durch Amerika.
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