Obwohl die Auswahl des "richtigen" Hebelproduktes in erster Linie von der individuellen Risikobereitschaft eines Anlegers abhängt, gibt es doch einige allgemein gültige Faustregeln, die man vor einem Investment in Hebelprodukte berücksichtigen sollte:
-Realistischer Basispreis: Man sollte unbedingt von einem realistischen Kursziel für den Basiswert ausgehen. Auch wenn im Aktienmarkt enorme Schwankungen innerhalb kurzer Zeit möglich sind, sollte man nicht darauf vertrauen, genau diese Aktie zu erwischen, mit der sich mit weit entfernten Basispreisen große Gewinne erzielen lassen. Daher ist es sicherer, Optionsscheine oder Turbos mit weniger riskanten Basispreisen auszuwählen.
-Ausreichende Laufzeit: Vor allem Optionsscheinanleger sollten wesentlich längere Laufzeiten, als sie dem tatsächlichem Veranlagungshorizont entsprechen, auswählen. Diese Strategie ermöglicht einen zeitlichen Sicherheitspuffer, falls sich die erwartete Kursbewegung nicht rechtzeitig erfüllt.
Außerdem lassen sich die negativen Auswirkungen des in den letzten Monaten vor Verfall immer stärker einsetzenden Zeitwertverlustes durch rechtzeitigen Verkauf des Optionsscheines bestmöglich umgehen.
-Nicht gegen den Trend handeln und Verluste begrenzen: Durch die Hebelwirkung der Produkte können sich sehr schnell hohe Verluste einstellen, falls sich der Trend, der nach Meinung der Anlegers gebrochen werden sollte, doch fortsetzt. Es wird sich kaum noch eine Chance ergeben, die Position ohne herbe Verluste glattzustellen. Da es sehr schwierig ist, technische Gegenreaktionen oder gar eine Trendumkehr vorherzusagen, sollte besser abgewartet werden, bis sich ein neuer Trend etabliert hat. Stop-Limits setzen!
-Niemals Nachmischen: Sind die Kurse in die falsche Richtung gelaufen und reduziert sich der Wert des Optionsscheines immer mehr, sollten auf keinen Fall die selben, bereits im Depot befindlichen Optionsscheine, nachgekauft werden. Vielmehr sollte jenem Optionsschein der Vorzug gegeben werden, der den neuen aktuellen Marktgegebenheiten entspricht.
-Szenariorechner: Zahlreiche Simulationsmodelle, die im Internet kostenlos angeboten werden, eignen sich hervorragend, um verschieden Kursszenarien durchzuspielen. Auch die Bedeutung des Zeitwertverlustes und der Einfluss von Volatilitätsänderungen lassen sich mit diesen Tools ganz einfach simulieren.
-Immer auf dem Laufenden bleiben: Der Einsatz von Optionsscheinen und natürlich auch von KO-Produkten, benötigt eine viel sorgfältigere und häufigere Beobachtung der Märkte als es bei einem Investment in Aktien erforderlich ist.
Quelle: hebelprodukte.de