Die Stahlbranche gilt gemeinhin als wenig sexy. Das gilt erst recht für Aktien aus diesem Bereich. Doch die österreichische voestalpine AG (WKN: 897200 / ISIN: AT0000937503) sticht in der Branche hervor. Als Technologieführer in vielen Bereichen hat sich der Linzer Konzern vom klassischen Stahlhersteller zum Technologie- und Industriegüterkonzern gewandelt. An der Börse ist das aber noch nicht angekommen. voestalpine-Chef Dr. Wolfgang Eder gibt EINBLICKE in ein spannendes Unternehmen mit einer einzigartigen Aktionärsstruktur und spricht angesichts der baldigen Werkseröffnung in Texas Klartext über die Zukunft von Industrieunternehmen in Europa.
EINBLICKE: Herr Dr. Eder, der Stahlbranche geht es schlecht. Sie verdienen als einziger großer Hersteller in Europa immer noch gutes Geld. Was machen Sie anders?
Dr. Eder: Wir haben wahrscheinlich früher als andere erkannt, dass man in Europa nicht profitabel produzieren kann, wenn man auf Masse setzt. Hochkostenstandorte wie Deutschland und Österreich erfordern eine extrem hohe Produktivität, um überhaupt noch Gewinne zu erzielen. Auskömmliche Renditen lassen sich nur im Hochtechnologiebereich erzielen, also in Feldern mit hohen Markteintrittsbarrieren, die Wettbewerber aus Billiglohnländern nicht einfach besetzen können. Deshalb haben wir uns vom Stahlhersteller zu einem Technologie- und Industriegüterkonzern gewandelt, der auf Innovations- und Technologieführerschaft setzt. Dabei arbeiten wir sehr eng mit unseren Kunden zusammen, stellen uns auf deren Bedürfnisse genau ein und entwickeln uns mit ihnen weiter. Diese sogenannte Downstream-Strategie ermöglicht uns einen Know-how-Vorsprung, der uns im Wettbewerb in den letzten Jahren zum profitabelsten Unternehmen seiner Art in Europa gemacht hat und uns damit auch genügend Finanzkraft für Investitionen und Forschung & Entwicklung gibt, um unsere Spitzenposition weiter auszubauen.
Das voestalpine-Werk in Linz
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