WIESBADEN (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie hat im September vor allem wegen unterdurchschnittlicher Großaufträge weniger Aufträge als im Vormonat erhalten. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, gingen die Gesamtaufträge im Vergleich zum August um 0,6 Prozent zurück. Analysten hatten dagegen einen leichten Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet. Der Anstieg im Vormonat wurde leicht von 1,0 auf 0,9 Prozent korrigiert.
Sowohl das Wirtschaftsministerium als auch Bankvolkswirte wiesen auf das unterdurchschnittliche Wachstum von Großaufträgen hin. Dies habe das Gesamtergebnis "ausgebremst", kommentierten Volkswirte der BayernLB. "Ohne diese immer sehr volatile Größe legten die Bestellungen gegenüber dem Vormonat immerhin um 1,1 Prozent zu", kommentierte Ralph Solveen von der Commerzbank.
LEICHTER ANSTIEG IM DRITTEN QUARTAL
Die Gesamtaufträge erhöhten sich nur, wenn ausschließlich die Nachfrage außerhalb der Eurozone betrachtet wird. Ansonsten waren sie rückläufig. Vorleistungs- und Konsumgüter wurden mehr als im Vormonat bestellt. Die Nachfrage nach Investitionsgütern war dagegen rückläufig, besonders stark von Nachfragern aus der Eurozone.
Im dritten Quartal lag der gesamte Auftragseingang 0,5 Prozent über dem Niveau des Vorquartals. Von Juli bis September kamen positive Impulse nur aus dem Ausland, die Nachfrage aus dem Inland war rückläufig. "Die Aufhellung der einschlägigen Stimmungsindikatoren spricht für eine gewisse Belebung der Industriekonjunktur im weiteren Jahresverlauf", kommentierte das Wirtschaftsministerium./bgf/jsl/stb
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