Konservative Anleger suchen angesichts des Niedrigzinsumfeldes und zunehmend schwankender Aktienmärkte eine Kombination aus Werterhalt und kalkulierbarer Ertragschance - hier können Express-Zertifikate ihre Stärken ausspielen.
Welcher Anleger ist nicht auf der Suche nach Sicherheit und Rendite? Angesichts des Niedrigzinsumfeldes bis hin zum Negativzinsumfeld müssen die Ansprüche an Renditeerwartungen derzeit allerdings immer weiter nach unten korrigiert werden. Wurde noch Ende 2007 ein Renditeziel von vier Prozent für 2008 angestrebt, konnten Anleger ihre Mittel einfach in eine deutsche Bundesanleihe mit einjähriger Restlaufzeit investieren. Ende 2015 nun lag die Rendite für einjährige Bundesanleihen bei minus 0,4 Prozent. Während 2007 also noch nahezu risikolos 4 Prozent zu holen waren, kostet Sicherheit heute 0,4 Prozent. In diesem neuen Umfeld müssen Anleger nun ihre Investmententscheidungen treffen.
Aus den unterschiedlichsten Gründen ist für viele Anleger der direkte Sprung auf die Aktienseite allerdings keine Option. Unter anderem schrecken die relativ hohen Schwankungsbreiten vor allem konservative Anleger ab. Den aktuell vorherrschenden Bedürfnissen nach relativer Sicherheit und attraktiver Rendite kommen Express-Zertifikate sehr nahe. Express-Zertifikate sind bereits seit Jahren fest am Markt etabliert und wegen ihrer oftmals konservativen Ausgestaltungen und ihres einfachen Auszahlungsprofiles beliebt.
Die Funktionsweise ist einfach erklärt. Ein Express-Zertifikat bezieht sich stets auf einen Basiswert, zumeist auf einen Index oder einer Aktie. Während der Laufzeit des Zertifikates wird an vorher festgelegten Bewertungstagen, in der Regel einmal jährlich, der aktuelle Stand des Basiswertes betrachtet. Liegt dieser auf oder über der so genannten Einlösungsschwelle, wird das Zertifikat vorzeitig getilgt und der Anleger erhält den Einlösungsbetrag, also seinen Kapitaleinsatz plus eine Verzinsung, zurückgezahlt. Wird diese Einlösungsschwelle nicht erreicht oder überschritten, verlängert sich die Laufzeit des Zertifikates um ein weiteres Jahr. So besteht am zweiten Bewertungstag eine weitere Chance auf eine vorzeitige Rückzahlung des Einlösungsbetrages.
Tritt dieser Fall ein, bekommt der Anleger für eben zwei Jahre die Verzinsung. Wird die Einlösungsschwelle wieder nicht erreicht, wiederholt sich dieser Vorgang bis zum Laufzeitende. Auch hier entscheidet das Erreichen der Einlösungsschwelle über die Rückzahlung des festgelegten Betrages. Schließt der Basiswert am letzten Bewertungstag jedoch unter der Einlösungsschwelle, aber über einer vorher festgelegten Barriere, erfolgt die Rückzahlung zum Ausgabepreis, der oft bei 100 Euro liegt. Notiert der Basiswert aber unter der Barriere, richtet sich die Rückzahlung des Express-Zertifikates nach der prozentualen Wertentwicklung des Basiswertes zum Laufzeitende. Das kann dann auch zu einem zumindest teilweisen Verlust des eingesetzten Kapitals führen.
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