Von Mike Spector
NEW YORK (Dow Jones)--Ein Richter im US-Bundesstaat New Jersey hat eine geplante Sammelklage gegen Mercedes Benz USA abgewiesen. Die Klageschrift wirft der amerikanischen Daimler-Tochter vor, Kunden über die Abgase ihrer Dieselfahrzeuge getäuscht zu haben. Der Richter sah die rechtliche Position der Kläger allerdings als nicht tragfähig an.
Sie konnten nicht nachweisen, wie Richter Jose Linares erklärte, dass sie mutmaßlich irreführende Anzeigen oder andere Aussagen gesehen haben, in denen behauptet wurde, die von ihnen gekauften Fahrzeuge seien umweltfreundlich. Das Fazit des Richters: Die Klage enthalte keine "ausreichenden Fakten, um zu behaupten", dass der den Klägern entstandene Schaden mit den Darstellungen von Mercedes in Verbindung gebracht werden könne.
Das Urteil lässt eine Berufung sowie eine spätere erneute Einreichung des Falls zu. Mercedes erklärte, die Klage entbehre jeder Grundlage.
Die geplante Sammelklage wirft dem deutschen Premiumautohersteller vor, Fahrzeuge mit Dieselmotoren verkauft zu haben, die bei kühlerem Wetter die Abgaskontrollen unzulässigerweise abschalteten. Deshalb hätten die Stickoxidemissionen weit über den Grenzwerten der US-Umweltschutzbehörde gelegen. Zudem habe Mercedes Kunden mit der Bewerbung von "sauberen Diesel"-Fahrzeugen getäuscht.
Nach dem Abgasskandal bei Volkswagen werden Autohersteller weltweit von Behörden verstärkt ins Visier genommen. Der Wolfsburger Konzern hatte vor gut einem Jahr eingeräumt, dass weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Schummelsoftware zum Einsatz kam, um Abgaswerte zu manipulieren. Die Daimler AG hatte zu Beginn des Jahres mitgeteilt, dass der Konzern auf Aufforderung des US-Justizministeriums seinen Zertifizierungs- und Zulassungsprozess in Bezug auf Abgasemissionen in den USA überprüfe.
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December 07, 2016 11:35 ET (16:35 GMT)
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