Am Montag früh war es klar: In Italien braut sich ein Regierungswechsel an. Nachdem Matteo Renzi sein Verfassungsreferendum verloren hatte, kündigte er seinen Rücktritt an. Überraschenderweise reagierten jedoch die Börsen gelassen. Das lag daran, dass bereits im Vorfeld große Zurückhaltung geübt wurde.
Zum Vergleich: Die Wall Street hatte bereits im November neue Allzeithochs erreicht. In Europa ist davon nichts zu spüren, zwar stieg der DAX auf ein neues Jahreshoch, aber zu neuen Rekorden hat es bislang nicht gereicht. Auch die berühmte Jahresendrallye spielt nur in Medienkreisen eine Rolle. Tatsächlich kommen die Kurse nur mühsam in Fahrt. Das gilt erst Recht, seitdem die EZB angekündigt hat, ihr Anleihekaufprogramm zwar zu verkleinern, aber auch im nächsten Jahr fortzuführen. Ein Einstieg in den Ausstieg sieht anders aus.
Apropos Ausstieg: Bei Volkswagen will der Abschied vom Dieselgate-Skandal nur mühsam klappen. Nun kam der Verdacht auf verschwundene Beweismittel auf. Es wird also wohl noch lange dauern, bis Ruhe einkehrt in Wolfsburg.
Deutschland
Mit seiner Lkw-Sparte hatte es Daimler zuletzt nicht immer ganz leicht. Wie gut, dass die Pkw-Marke Mercedes-Benz immer wieder für Verkaufserfolge sorgen kann. Auch weil sich der chinesische Markt einfach nicht abkühlen will. Mehr dazu hier.
Die E.ON-Kraftwerkstochter Uniper und die RWE-Ökostromtochter Innogy haben sich nicht viel Zeit gelassen. Kurze Zeit nach ihren Börsengängen werden die beiden Abspaltungen in den MDAX aufgenommen. Unsere Einschätzung dazu hier.